TC 9 – persönlicher Rückblick

  • Anfangs war ich leicht skeptisch über meine Teilnahme am TC9 als Toaster. Die Belastbarkeit meines (post-OP) Fußes stand in der Schwebe und es stellte sich die (egoistische) Frage was es einem bringt mit Volllatexmaske im Gesicht durch den Wald zu stapfen nur um dann umgebolzt zu werden.


    Die Möglichkeiten als Büchse sich im Spiel zu verwirklichen sind begrenzt. Man ist (selbst im Vergleich zu Ensemble NSCs wie dem Freedom Stars NSC in der Menge oder beim Aufstand der Demeter-Getreuen auf der Iason) gänzlich vom Plot entfernt und kommt nur in Hörweite der Spieler nachdem man einen gemütlichen Platz am Wegesrand mit dem Visier gen Himmel bezogen hat.


    Ich bin wahrlich nicht der erfahrenste Larper hier - das TC9 dürfte mein 4,5te Larp gewesen sein - aber selbst an mir sind die Geschichten des missachteten Ork/Echsen/Kultisten NSC Nummer 9 ff. nicht vorbei gegangen, der Welle nach Welle in den Exitus marschiert und danach die SL gegebene Möglichkeit hat als namen- und plotloser Bauer die Taverne besuchen zu dürfen. Solche oder ähnliche Geschichten hört und liest man überall als Paradebeispiel schlechter Wochenenden.


    Als nächstes kam mir aber der Gedanke, dass eine Teilnahme allein schon deshalb Spaß machen wird, weil man die bekannten Gesichter wieder sieht, man die Chance zum OT Plausch hat und man immerhin tangential die Story mitbekommt aus erster Hand. Ein TC ist bestimmt immer besser als kein TC.


    Nach der Anmeldung und den ersten Gesprächen mit Mira über Plot, Props, Claymore Minen und Zylonen-Tablets habe ich mal einen ersten Einblick bekommen in den schieren Aufwand der hinter einer Con steht. Allein diese (unbezahlte) Fleißarbeit um einen Event im TC Universum zu stemmen ist beachtlich und kann nur gelingen mit Helfern und Unterstützung. Um dieses Universum am Laufen zu halten müssen viele mit Anpacken und einen Beitrag leisten. Vielen vielen Dank an euch liebe SL! Vor allem vielen Dank an Mira die selbst über ihre persönlichen körperlichen Grenzen hinaus geackert hat (du sahst echt gespenstisch aus am SA morgen :( )!


    Auch musste ich feststellen, dass selbst ein namenloser Blech-NSC im TC Universum wichtiger ist als jeder der obig beschriebenen Orks und Kultisten, denn das TC Universum hat eine Form der Integrität und Permanenz die (vermutlich viele) andere Welten nicht bieten können. Ein Dr. Eldar wird nicht plötzlich auf einem anderen Larpreihe zu sehen sein, die Verletzungen der Charaktere haben u.U. gravierende Folgen für deren Zukunft.


    Gerade für die TC9 Con war die NSC Rolle der Toaster integral und zwar für das gesamte Ambiente und die Stimmung der Con.
    Es ist ein besetzter Planet, er ist grün und voller Leben, aber gleichzeitig gibt es diese drückende Präsenz der Zylonen, etwas Unnatürliches, gebürsteter Stahl und Chrom im Kontrast zu natürlicher Vegetation. Ein schier grotesk anmutender Kontrast der nur funktioniert, wenn auch genug Chrom sich durch die Feldwege schiebt, ein schier endloser Strom der an Munitionsreserven und den Nerven sägt.


    Und dann gibt es diese Strahlung, tödliche Dosen von Strahlung die eine längere menschliche Präsenz nahezu unmöglich machen. Aber wir Zylonen überstehen das ohne Weiteres. Wir sind angepasst an diese Umgebung, wir gehören hier her, mehr noch als die Menschen der Iason oder Acheronflotte. Wir werden auch morgen noch hier sein und jedes Geheimnis dieses Ortes in aller Ruhe lüften können. Früher gab es hier vielleicht einmal Menschen aber die Zukunft von Mudhole (Name pending for approval) gehört den Büchsen und Dosen. Ich empfinde das als eine unglaublich deprimierende Erkenntnis, ein weiteres Symbol für den Niedergang der Menschheit und den Aufstieg der Zylonen. In dieser Umgebung sind sie den Menschen vollends überlegen und dieser Planet ist so nah so NAH an dem Wunsch der Menschen nach einer Heimat, mit Sonnenaufgängen und Mondlicht, weiten Wiesen, plätschernden Bächen und dichten Wäldern, der frischen Luft nach einem Regenschauer. Und doch, ein Parameter ist im roten Bereich, intensive Strahlung, unfühlbar, unschmeckbar, hier die Ampulle Strahlenschutzcocktail als traurige Erinnerung an diese bittere Realität, die einzige Wahrheit die letztlich zählt. Pechschwarze Strahlenzähler, ein vergifteter Traum.


    Und so habe ich auch nicht viele glückliche Gesichter gesehen nach dem Abflug und Timeout. Viele erschöpfte Blicke und steinerne Minen. Zumindest durch meinen Sehschlitz habe ich kein großes Huzzah gesehen oder empfunden. Die Erleichterung ist vermutlich erst später eingesetzt, als Adrenalin und Erschöpfung in den Hintergrund getreten sind. Alles, wirklich alles auf dieser Con, war hart erkämpft und umkämpft für die Spieler.


    Wie der ein oder andere vielleicht gemerkt hat bin ich nicht der gefährlichste Nerf-Schütze. Meine geringe Erfahrung mit der Stryfe hat sicherlich zu vielen Ladehemmungen geführt, meine Magazine waren in der Regel halb voll als ich in den Matsch viel.


    Und doch sind diverse Treffer zustande gekommen; Hawkeye wurde prompt am Oberkörper auf die taktische Weste getroffen als er den Rückzug gedeckt hat am SA morgen. Auch Drake hätte es erwischt, wenn er nicht der Matrix gleich, einem Mitte-Mitte Körperschuss ausgewichen wäre. Das war wirklich ein surreales Erlebnis wie er sich aus der Nerf Flugbahn gelehnt hat! Drake, lass dich mal untersuchen, ob dein Kung-Fu nicht auch platinen-basierend ist! Auch Rawhide, da noch ob der Frühstücksflucht kühn im schwarzen Unterhemd unterwegs, hatte hier verdammtes Glück, dass Anne auf dem Felde stand mit klarem Schussfeld und auch den zweiten Zylonen abserviert hat bevor ich nicht noch ein paar Schüsse abgesetzt habe.

    Später kann ich mich noch an einen klaren Treffer erinnern als Christian (Blech-Sato) und ich vom Tower of Joy ausgerückt sind als Patrouille um euch den Berg hinauf zu scheuchen. Da habt ihr uns rechtzeitig erkannt und die Beine in die Hand genommen als wir uns durchs Dickicht geschlagen haben. Wärt ihr nicht in Windeseile abgerückt hätten wir ein perfektes Schussfeld auf die gesamte Kolonne gehabt! Wir sind dann den Berg runter auf den Weg und euch hinterher gestapft.


    Anne hat da mit der Sniper und ein paar weiteren Marines die Nachhut gebildet und wir sind gut rangekommen und pew pew pop-pop, habe ich einen Treffer bei Anne an der Hüfte gesetzt. Das dürfte wortwörtlich so etwa der 25te Schuss gewesen sein, den ich je mit ner Stryfe abgesetzt habe und einhändiges Zielen aus der Hüfte, stets in Bewegung und außer Atem in eine vage Richtung ist mehr Glück als Können.


    Und hier zack, ohne Skript oder Absicht, schwere Verletzung, halber Liter Kunstblut und mögliche Konsequenzen für das restliche Dasein des Charakters durch einen eher zufälligen Encounter und einen sicherlich zufälligen Treffer.


    Beim OT Grillen habe ich vernommen, dass mancher Spieler korrekt erkannt hat, dass die Zylonencenturios auf Mudhole wesentlich klappriger drauf waren als andere Modelle, namentlich die schier Unkaputtbaren des Entermanövers der Iason auf dem TC8.


    Ich denke es ist alles eine Frage der angestrebten Bedrohungslage. Centurios sind immer bedrohlich. Gleichzeitig sind die Hitpoints die einzige Stellschraube die die SL hat um die Spielbalance zu managen. Wir hatten die Order nach einer bestimmten Anzahl Treffer uns hernieder zu legen und ich denke dass war ein großartiger Kompromiss, denn hätten wir das Doppelte oder noch mehr ausgehalten hätten wir regelmäßig die Spieler erreicht und ein Blick durch die Krankenstation sagt mir, dass so die halbe Truppe schlicht und einfach durchsiebt, überrannt und gestorben wäre. Man hätte also um die Situation eines Himmelfahrtskommandos zu entschärfen die Anzahl der Zylonen oder die Anzahl der Encounter halbieren müssen um das zu vermeiden.


    Die Hälfte der Encounter ist natürlich eine traurige Lösung, da ich hoffe dass die nahezu ständige Präsenz euch mächtig zugesetzt hat und die Spannung aufrecht erhalten hat. Mehr als einmal musstet ihr Positionen aufgeben und in Bewegung bleiben, weil die Blechkameraden auf eure Position vorgerückt sind. Die Hälfte der Zylonen bei den Encountern wäre ein möglicher Kompromiss gewesen, aber ich glaube es ist schöner mehr Ziele zu haben (und alle NSCs auch zu nutzen) die schneller umgehen als die Hälfte die dann etwas länger halten. Außerdem entstehen sehr schnell unrettbare Situationen, wenn die Zylonen aufschließen und ihr keine brauchbare Deckung habt.


    Ich gebe zu bedenken, dass ich in meinen 9 Lebenszyklen gestorben bin durch eine perfekt platzierte Granate(halber Meter neben mir, bei einem Wurf über einen Busch und hangabwärts woah!), 1 gezielten Schuss in relativ hilfloser Lage (Rawhide), 5 Distanzschüsse (davon einmal schwer beschädigt und dann gezielt erschossen von Drake mit 2-3 Kleinkaliberschüssen aus halbwegs sicherer Entfernung) und 2 mal einzig durch Kleinkalibersalven.


    In der Summe habe ich vermutlich gut 100 Schuss in die Richtung der Spieler abgegeben. Davon vielleicht die Hälfte auf große Distanz und die andere Hälfte mit dem direkten Potential zu Treffern. Außer den 2 Treffern die ich klar benennen kann sind vermutlich noch weitere Treffer auf mein Konto gegangen. Ich kann mir sehr gut ausmalen, was passiert wäre, hätte ich in den meisten Fällen mehr ausgehalten und wäre ich näher an die Spieler herangerückt. Die Trefferzahl wäre sicherlich explodiert, weil Treffer kaum zu vermeiden gewesen waren angesichts der Vielzahl der gefährdeten Trefferflächen auf kurze Distanz.


    Ich habe von Alex (Hawkeye) eine grobe Übersicht erhalten seiner Tätigkeit als Feldsanitäter. Ich behaupte mal härter hätte es nicht sein sollen liebe Mitspieler :o


    Irgendwer stand mit 2 Fatigue-grünen Beinen und Stiefeln am Museum vor dem quadratischen Loch als ich als Zylone mich vom Weg aus genähert habe (kurz nach dem Tod der Nummer Six). Dieser Mensch (Salk? Meinhard?) hatte unglaubliches Glück, dass er noch 2 Beine hat, denn ich hatte eine Ladehemmung ab dem ersten Schuss. (Liebe Marines: Wenn ein Zylone in einem mexikanischen Standoff auf Distanz steht und ihr ihn schon über Kimme und Korn anvisiert, er plötzlich auf der Ferse umdreht und 3 Meter weiter mit surrender schussbereiter Stryfe in den Wald läuft, schnurgerade auf einen anderen Teil eurer Operation zu, dann ruft man vielleicht VORSICHT! zu seinen arglosen Kameraden! Ihr wart teilweise echt ein verpeilter Haufen :D)


    Besonders intensiv empfand ich die dritte (letzte Welle) in der Endschlacht bei der ich bereits beim ersten Schuss eine Ladehemmung hatte (again) und, bereits unter Beschuss stehend aber davon nicht entmutigt, los stapfte um irgendwem im Nahkampf den Tag zu verderben.


    Denn genau vor mir auf dem Weg auf der Böschung im hohen Gras lag ein LT. Rawhide als Heckenschütze in kurzer Entfernung, vielleicht maximal 10 Meter. Ich meanderte Schritt um Schritt auf ihn zu. Er hat das wohl ab so etwa Meter 5 erkannt und dann den Kopf runter genommen und sich ans Dickicht gerollt aber davon habe ich mich nicht beeindrucken lassen. Target lock acquired!


    Sehr zu seinem sichtlichen Entsetzen kam dann ein Centurio die Böschung halb hinauf und eine große Pranke griff nach seinem Kopf. Geistesgegenwärtig und tatsächlich sehr sehr knapp entging er meinem Griff in letzter Sekunde und der Zylone grabschte Gras und Erde. Der Anblick fühlte sich vermutlich etwa so an (wie ich dem blanken Entsetzen in seinen Augen entnehme):


    http://vignette1.wikia.nocooki…/latest?cb=20090308060836


    In der Zwischenzeit plinkerte es ein paar mal auf meiner Rüstung. Vermutlich haben einige Spieler die Notsituation von Rawhide bemerkt und das Feuer eröffnet trotz der Gefahr für friendly fire!


    Zum Glück des LT behielt die Stryfe auch im zweiten Anlauf auf kürzeste Distanz ihre Ladehemmung und sehr zum Glück des LT bin ich dann auf dem Weg die Böschung hinauf abgerutscht. Das sah vermutlich so aus:


    https://www.youtube.com/watch?v=_MS4sLlBvbE


    In der Zwischenzeit rappelte sich Rawhide auf, wuselte außerhalb meins Sichtfelds um mich herum, stand plötzlich hinter mir als ich mich an der Böschung liegend umdrehte und hat mit seiner Pistole einen gezielten Schuss auf meinen Blechkopp abgesetzt.


    https://youtu.be/SYJCWStejSc?t=51s


    Die Szene war hoffentlich für dich, Risto, emotional intensiv und auch gefühlt (da tatsächlich) höchst bedrohlich :D Hätte ich einen besseren Antritt am Berg gehabt hätte sie zugegebener Maßen auch ganz anders ausgehen können.


    So kann ich aber vermelden, dass der heroische LT. Rawhide einzig an seiner taktischen Positionierung oder zumindest an seinem Repertoire an knackigen One-linern arbeiten muss! Wortlos den Zylonen abknallen? Die Szene hätte einen zeitlosen Spruch verdient gehabt... (In other news: Erster bestätigter Nahkampfüberlebender mit einem Centurio neben Rookensans erstem aufgesetzter Schuss beim um die Ecke kommen-Abschuss auf dem TC8?)


    Das wären sicherlich die Highlights aus meiner Sicht. Zitate habe ich leider keine zu bieten außer dem hier: https://youtu.be/VNtlGfHCrEs?t=9s


    Schade war natürlich, dass wir uns am FR Abend im Feld verpasst haben bzw. euer Antritt schneller war als unserer. Ich mag hoffen dass unser gespenstisches rotes Leuchten am Horizont euch Beine gemacht hat :D


    Das ist so mein einziger Wehrmutstropfen, der Freitagabend mit Fußmarsch aber ohne Action für Team Shiny.


    Was uns allen einen Streich gespielt hat sind natürlich die miesen GPS Geräte, die wohl tatsächlich uns in die Irre geführt haben streckenweise.


    Die Location fand ich eigentlich ziemlich cool! Vielseitiges Gelände, relativ komplexes Wegenetz, der geile Metallturm mit Hügel und diverse geeignete Orte für Hinterhalte etc. Angesichts der tückischen GPS Abdeckung nächstes mal aber dann als Backup mit einem guten altmodischen Kompass und evtl. Katasterkarten o.ä. hochauflösenden Wander- und Schleichwegkarten.


    Summa summarum haben sich alle meine Vorbehalte zerstreut. Die Con war erstaunlich ereignisreich, mein Fuß war fitt (aber die Muskeln noch nicht wieder voll da) und ich habe mich im Schnitt sehr gut unterhalten (und verpflegt) gefühlt. Vorallem wird die Con einen bleibenden Eindruck hinterlassen bei allen Teilnehmern und ich bin sehr froh und stolz ein Teil dieses Events gewesen zu sein und hoffe euch alle wieder zu sehen in Bälde :)


    Und wie wars für euch liebe Mit-NSCs und Spieler? Habt ihr auch Kriegsgeschichten erlebt die ihr an der heimischen Bar / Dekontaminationskammer / sekundären Krankenbettenstation zum Besten geben könnt?

  • Sehr schön beschrieben wie es auf der anderen Seite aussah. Freut mich dass es Dir als Centurio so viel Spaß bereitet hat uns die Hölle heiß zu machen.


    Und so sah es aus einem weiteren Blickwinkel aus:
    Für Rawhide waren die Gefechte größtenteils ein Triadspiele und ich muss sagen, sein Blatt war jedes mal auf ein neues verdammt schlecht. Sein Gewinn aber dafür sehr hoch! Bis auf eine letzte verirrte Kugel, die ein Centurio im Fallen noch aus seiner Unterarmwaffe abfeuerte, und Rawhide damit am rechten Oberschenkel erwischte, blieb er bis zum letzten Gefecht unverwundet und ging aus den Kämpfen siegreich hervor. Aber entweder hat der LT ein gutes Triadface, ist wirklich ein eiskalter Stratege oder seine Gegner hatten einfach noch viel weniger auf der Hand als er selbst. So hatte er in den Gefechten ebenfalls häufiger mit Ladehemmungen statt mit dem Feind zu kämpfen. Es sind nun mal NERFs und so hatten wohl beide Seiten ihre liebe Not mit ihren Kniften. Der Akku meiner Handfeuerwaffe war übrigens leer oder um es anders zu sagen: Rawhide hatte mal wieder ein verfraktes Blatt. Trotzdem war es dann der Centurio der in der genannten Situation vor dem amtierenden CO ins straucheln kam und ausrutschte. So hatte Rawhide die Gelegnheit aufspringen und mit den Worten "Exitus letalis Blechkopf!" (Es fehlte also durchaus nicht an Onelinern, denn neben diesem gab es noch weitere *grinst breit*) den Centurio mit einem aufgesetzten Schuss zu einem weiteren Download zu zwingen (wohl gemerkt mit einer nicht funktionierenden NERF! Aber Spiel ist alles, danke dafür).


    Warum der Gewinn so hoch war? Diese Situation war verfrakt spannend und hat Spaß gemacht! Danke dafür an Dich Volker und alle anderen Blechbüchsen und Weichziele. ;)


    Zu nennen wären da noch die Geiselsituation am Museum (mit einer Blindgängergrante vor Rawhides Füßen), das Gefecht am Fuße des Turms (mit einer Kugel die 10 oder 20cm vor meinem Gesicht von einer Stahlstrebe abgeprallt ist), Pierce Gefangennahme durch Cylonen (und einer Scharfschützin mit sicherer Hand, die uns beiden damit der Hintern gerettet hat) und das Standoff auf der Turm mit zwei Weichzielen, dass schlussendlich durch Rawhides treuen Schlagring beendet werden musste (hatte ich die Ladehemmungen erwähnt?).


    Ich für meinen Teil hatte jederzeit gut zu tun (unverhofft plötzlich CO) und trotz Unwetter und leider ein paar Kritikpunkten (möchte ich in einem eigenständigen Feedback angeben) sehr viel Spaß. :)

  • Wie von Kerstin prophezeit hier mein ellenlanger Conbericht ;)
    Ich will mal versuchen, das Ganze gleichzeitig so spoilerfrei wie möglich zu halten und gleichzeitig auch für Nichtteilnehmer verständlich zu machen


    Location: Pfadfinderzeltplatz Hohenlimburg in Hagen (NRW)


    Essen: größtenteils MREs, aber auch Brot und Belag waren zu haben (wobei eigentlich nur MREs gegessen wurden)


    Plot: Eine gemeinsame Truppe von Iason und Acheron aufgeteilt auf zwei Raptoren sprang zu den Koordinaten, die Mr. Eldar der Satokopie gezeigt hatte, bevor er sie erschossen hatte. Time In war etwas später als eigentlich geplant, aber das kennt man ja schon^^ (wirklich schlimm war es jetzt ja auch nicht).
    Nach einer stimmungsvollen Videonachricht, die Sato an einer Boje hinterlassen hatte, sprangen die Raptoren zu neuen Koordinaten, wo sich Sato aufhalten sollte. Natürlich erwies sich das Ganze als Falle (Trakinovich musste sich seeehr auf die Zunge beißen, um nicht: "Ich habs euch doch gesagt!" zu rufen) und beide Raptoren wurden schwer beschädigt und legten eine Notlandung im stockdunklen Wald hin.
    Damit nicht genug: Offensichtlich war der Planet stark radioaktiv verseucht. Auf den handlichen (screenakkuraten und verfrakkt coolen) Dosimetern tauchten schnell die ersten blauen schwarzen Flecken auf und die Mediziner der Gruppe erklärte, dass man selbst mit Antistrahlungsmedikamenten nicht lange durchhalten würde. Immer wieder während der Nacht wurde auf "magische Weise" (aka durch die SL) die Strahlungsbelastung durch weitere Punkte erhöht. Dann tauchten auch schon die gefürchteten roten Lichter im Dunkeln auf und sämtliche Mitglieder der Gruppe nahmen die Beine in die Hand.
    Tatsächlich stellte sich recht schnell heraus, dass koloniale Militärs extrem kompetente Wegrenner sind (bei Zivis ist das ja sozusagen vorrausgesetzt). Es sickerte nämlich recht flott durch, dass wir ein derartiges Tempo vorlegten, dass die Zenturios gar nicht mehr hinterherkamen. Also mussten wir immer wieder anhalten, damit die SL versuchen konnte die NSCs wieder aufschließen zu lassen. Unglücklicherweise war wohl der GPS-Empfang im Wald ziemlich lausig, was dazu führte, dass wir mehrfach umdrehen und wieder zurücklaufen mussten. Meistens nachdem wir gerade einen schlammigen Trampelpfad im Stockdunklen zurückgelegt hatten. Kampfhandlungen gab es überhaupt nicht (zumindest habe ich keine mitbekommen), sondern es ging gerade nach Mitternacht vornehmlich darum überhaupt rauszubekommen, wo wir denn jetzt eigentlich waren. Ich muss zugeben, dass meine Motivation hier doch teilweise arg in den Keller sank. Da aber auch Trakinovich irgendwann die Lust verlor schlammige Waldwege im Stockdunklen zu erkunden, war ich zumindest absolut in der Rolle drin :D


    Nach ungefähr fünf bis sechs Stunden Wanderzeit kamen wir dann auch am Zeltplatz an, wo Petty Officer Doyle recht schnell herausfand, dass kleine grüne Kästchen nicht dafür dar sind, damit man an ihnen rumfummelt. Eine Not-OP später, wurde das Lager aufgeschlagen und dankenswerterweise beschloss Captain Wilson, dass man keine Nachtwachen aufstellen müsste. Wir konnten also eine ungestörte Nacht verbringen, nur um am nächsten Morgen recht rüde von zwei Skinjobs inklusive Schoßzenturio beim Frühstück unterbrochen zu werden. Sie kündigten uns einen Angriff innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten an, was zu einem etwas überhasteten Aufbruch führte.
    Wenig später wurde allerdings ein Trupp wieder zurückgeschickt, um zurückgelassenes Material zu bergen. Was ihm dann auch ohne Probleme gelang. Persönlich fand ich es ein wenig schade, dass hier die "Härte" des überstürzten Aufbruchs quasi komplett aufgehoben wurde. Ein Gefühl des Gejagt-werdens stellt sich jedenfalls nicht so gut ein, wenn man mal eben den guten Sergeant Drake zurückschicken kann, weil man seine Regenjacke vergessen hat.
    Zum Glück entschädigte ein kurz darauf folgender Kampf um einen Störsender dafür. Hier machte sich definitiv bezahlt, dass es insgesamt sieben NSC-Zenturios gab. Immer wieder kamen Welle um Welle von Toastern, die oft nur mit Granaten aufgehalten werden konnte (von denen gefühl übrigens ca. zwanzig an jedem Marine hingen, so viele wie da immer geschmissen wurden). Der Turm mit dem Störsender konnte am Ende eigenommen werden und es ging weiter.


    Nach weiteren Märschen (und weiteren GPS-Problemen) erreichten wir dann eine Hütte, in der wir endlich, endlich Sato plus eine Nummer Sechs gefangen nehmen konnten. Der wies uns auf ein altes Museum hin, indem sich möglicherweise der Schleier des Hades befand und stelle außerdem ein Transportmittel in Aussicht. Nach kurzem Debattieren entschied Lt. Rawhide (der zwischenzeitilich das Kommando übernommen hatte) schließlich eine Gruppe aus Freiwilligen zusammenzustellen, um den Schleier in die Hände zu bekommen. Die gesamte Gruppe meldete sich mit gerecktem Daumen freiwillig, was ein ziemlich cooler Moment war. Am Museum selbst kam es noch zu einer Geiselnahme, die von den Marines gewohnt....diplomatisch gelöst wurde. In zwei verschlossenen Kisten, die von Mr. Meinhard wie ein echter Einbrecher fachgerecht aufgehebelt wurden, befanden sich dann auch mehrere mysteriöse Objekte, die möglicherweise eine Karte repräsentieren könnten.


    Anschließend brachen wir gegen sieben Uhr am Samstag Abend zu der von Sato in Aussicht gestellten Transportmöglichkeit auf, wo wir dann von mehreren Wellen Zenturios attackiert wurden. Es kam zu ziemlich coolen Szenen, die ich leider nur vom "Seitenrand" aus betrachten konnte. Tatsächlich waren die Marines derartig gut in ihren Jobs, dass kein Toaster mir näher als fünf Meter kam und keine Kugel auch nur in meinem Umkreis landete. It war das exzellente Arbeit, OT war es dann ein wenig schade (s.u.) Gegen acht erfolgte dann recht überraschend das Outtime mit einem gewaltigen Cliffhanger, denn ich hier aus Spoilergründen aber nicht weiter ausführen möchte.


    Lieblingsmomente (ohne besondere Reihenfolge):
    - "Wiedersehen" mit Doyle
    - "Minenentschärfung für Dummies" mit Captain Wilson und Leutnant Pierce
    - Diskussion über Moral und Notwendigkeit mit Mr. Eldar
    - ein gewisser Mindfuckmoment, als klar wurde, dass die Handlung eines meiner Charaktere auf dem TC 7,5 die Gruppe auf dem TC 9 ganz schön in die Tinte getrieben hatte
    - eine noch viel mindfuckigerer Enthüllungsmoment (auch hier wieder aus Spoilergründen keine weitere Ausführung)
    - die Reaktion diverser Spaziergänger auf die "schwer bewaffnete" Gruppe von Marines
    - die Untersuchung der Museumskisten, inklusive gelehrter Kommentare von Dr. Viszlar und das anschließende Rätselraten


    Verbesserungsvorschläge: Leider waren die Zivilisten wieder etwas außen vor. Es gab durchaus Verbesserungen im Vergleich zum TC 8, was auch daran lag, dass man sich zumindest mit den Zivilisten immer unterhalten konnte und dass niemand versuchte uns von Sato und der Nummer Sechs fernzuhalten. Ansonsten wurde man als Zivi, oder zumindest war das bei mir der Fall, aber eigentlich nur von dem "interessanten Zeug" weg"komplimentiert". Ich würde mir wünschen, dass man die Zivis beim nächsten Mal noch etwas mehr einbindet. Z.B. war es schon etwas seltsam, als Zenturios quasi jeden Soldaten mindestens einmal getroffen hatten und man Trakinovich und Meinhard nie auch nur anbot mitzuhelfen. Vertrauen in Trakinovichs Fähigkeiten und/oder Charakter und/oder Verlässlichkeit hin oder her: Zumindest als Hilfssanitäter oder so hätte man ihn ja schon einsetzen können. Oder man hätte die Zivilisten als Berater in irgendwelche Entscheidungen einbinden können. Oder...Na ja ich denke man sieht den Punkt (hoffe ich jedenfalls ;D).


    Außerdem fand ich es extrem schade, dass die Radioaktivitätssache im Rückblick betrachtet, spätestens ab Samstag Mittag nahezu komplett verschwand. Während der Nacht von Freitag auf Samstag wurden quasi stündlich die Dosimeter von der SL erhöht. Samstag passierte es meines Wissens nach genau ein Mal. Die Antistrahlungsspritzen sollten alle 24 Stunden gesetzt werden. Bei einem Anderthalbtage-Con bedeutete, dass wir genau einmal alle "gespritzt" wurden. Hätte man hier die Intervalle etwas kürzer (vielleicht 12 oder 6 Stunden) gesetzt, wäre eventuell sogar noch etwas Mangelspiel reingekommen, wenn die Medikamente knapp geworden wären.


    Fazit: Alle Regen und Gemecker zum Trotz hat es trotzdem verfrakkt Spaß gemacht! Auf der nächsten Außenmission bin ich auf jeden Fall wieder dabei.