Rückblick TC12

  • Crossover klingt zwar nett ist aber in den meisten Fällen sehr einseitig und unfair. Es bevorzugt nämlich im Gro Piloten und CiC-Offiziere. Dabei schließe ich Du-Darfst-Auch-Mal-Weil-Aktionen explizit aus.


    Aber ein Mediziner wird niemals fliegen dürfen, ein Marine niemals Operieren und von den Zivilisten mal ganz zu schweigen etc. Nur die CiC-Offiziere und Piloten dürfen sowohl fliegen als auch auf Außenmissionen und sind bei vielen Entscheidungsmomenten lieve dabei. Das alles bleibt den meisten Spielern versperrt.


    Außerdem ist die Position auf der man ist mit Vor- und Nachteilen versehen. Minden zum Beispiel darf eine Menge entscheiden aber halt nicht raus auf Mission solange Mithran und Cole da sind. Als TO hast du richtig viele gestalterischen Spielraum, quasi Zugriff auf alle Informationen und bist stets ins Spiel eingebunden. Hier empfinde ich deine Aussage als Rosinenpickerei (auch wenn ich deinen Wunsch verstehen kann). Wenn dich der eine Teil überfordert oder nicht befriedigt und dir ein anderer Teil zu Kurz kommt, scheint mir einen Rollenwechsel sinnvoll.


    Verzeih mir die sehr direkten Worte.

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    <br />Thallos Mithran<br />Medical Doktor<br />Defender Iason<br /> <br />Rumfray Belagos<br />Quorumsmitglied Aquarion<br />Kabarettist<br />
  • Mein Vorschlag sollte alle umfassen und eben nicht einzelne Posten bevorzugen. Möglicherweise kann ich das nicht für alle Positionen umfassend beurteilen. Jedenfalls war meine Situation nur als Beispiel gedacht und nicht, um für mich Rosinen rauszupicken. Das musst du mir jetzt einfach glauben.


    Was den Rollenwechsel angeht, habe ich darüber schon ernsthaft nachgedacht, aber dann wieder verworfen. Wenn ich z.B. als Raptorpilotin auftauche, fände ich das zum einen sehr verwirrend für meine Mitspieler und zum anderen ausgesprochen unfair den anderen Raptorpiloten gegenüber, denen ich dann das Spiel wegnehme.


    Mir scheint, das ist wie die Wahl zwischen Pest und Cholera. :-\

    lt.pngwingsjr.png Easy <br />Lt. Athena Zaldano<br />Colony: Caprica

    Lt. Athena "Easy" Zaldano - Caprica

  • Danke Krischan, du hat meine Gedanken nochmal gut auf den Punkt gebracht!
    Ich kann da noch anfügen dass nach Wiki jeder Offizier ausgebildeter Infanteriezugführer ist. Das heißt quasi jeder beliebige Offizier der Iason könnte einen Einsatz planen und dabei die Marines befehligen. Und jetzt kommt der Punkt - das nähme uns Marines verdammt viel Spiel (wie gesagt wir spielen Marines weil uns unser Job in ganzer Breite reizt und wir das auch so spielen möchten, weil es eben deutlich mehr Spiel bedeutet als bei 1-2 Einsätzen zu ballern und sonst dienstlich rumzustehen).


    Ich male mal eine Mission auf einem anderen Schiff wo mehr Personen mitgenommen werden als eigentlcih nötig (es sind ja tatsächlich häufig nicht-Marines mit dabei. Arzt, zivile Verhandler, Raptorpiloten sind es durch den Auftrag eh schon häufig. Dann aber häufig noch zusätzliche Personen. - und in dem bisherigen Maß finde ich das auch voll ok, eben auch mit der OT-Brille anderen Spielen mal anderes Spiel zu bieten). Auf dem anderen Schiff gehen wir Marines voran. Weil wir es IT können und mit dem OT-Blick (weil die meisten von uns es eben "nur" larp-mäßig können) uns direkt vorher noch abgestimmt haben, wer was macht. Das kann man mit einer Handvoll Personen koordinieren, mit mehr wird es zwangsläufig chaotisch - und dann springen plötzlich Personen in Feuerlinien rum. Außerdem wollen wir nicht hinterher erklären müssen warum bei "unserem" Einsatz ein Offizier oder Zivilist gefallen ist, der dort gar nicht hätte sein brauchen. Das heißt also dass alle, die nicht schießen (oder beschossen werden sollten), erst nachgezogen werden, sobald ein Bereich sicher ist. Daher stehen diese erst einmal rum und dann wenn die Schießerei vorbei ist, haben einzelne Personen noch etwas zu tun (Daten aufnehmen, Gerät mitnehmen, Waffen einsammeln, Fotos, usw.). Häufig stehen bereits dann wir Marines daneben und sichern. Ist es dann so spannend noch zusätzlich mit dabei zu stehen?


  • Ich kann da noch anfügen dass nach Wiki jeder Offizier ausgebildeter Infanteriezugführer ist. Das heißt quasi jeder beliebige Offizier der Iason könnte einen Einsatz planen und dabei die Marines befehligen.


    Laut Spielrealität dürfen Fachoffiziere das nicht. Also die Ärzte zum Beispiel, oder die Anwälte. Aber ja, der CiC-Offizier und Pilot darf es.


    Cineastische Darstellung muss halt dort aufhören wo die Spieler und das Spiel ungleich behandelt werden.

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    <br />Thallos Mithran<br />Medical Doktor<br />Defender Iason<br /> <br />Rumfray Belagos<br />Quorumsmitglied Aquarion<br />Kabarettist<br />
  • Da sich hier nun gerade ein interessanter Austausch ergibt, möchte ich dazu auch etwas beitragen. :)


    Im Kern geht es meinem Verständnis nach um den Zielkonflikt (also das Verfolgen des einen Ziels entfernt den Verfolger vom anderen Ziel) zwischen Logik/Konsequenz/Schlüssigkeit der Spielewelt versus einem möglichst umfassenden/vielfältigen Erlebnis (nachfolgend verkürzt: Logik vs. Gesamterlebnis)
    Dieses "Problem" ergibt sich vermutlich aus vor allem drei Dingen:
    1. Wir alle mögen Battlestar Galactica. Somit ist es grundsätzlich nicht abwegig, die TC so "seriennah" wie nur möglich erleben zu wollen - also bestenfalls fast alles mitzunehmen. In der Serie sehen wir ja auch alles relevante, das passiert.
    2. Wir sind uns wahrscheinlich aber auch darüber einig, dass es aufgrund des Faktors LARP keine eierlegenden Wollmilchsau-Charaktere à la Starbuck geben sollte.
    3. Zudem ist der allgemeine Immersionsanspruch recht hoch. Möchte man eine schlüssige Spielewelt haben, sollten Regeln derselben überwiegend eingehalten und nur selten gebrochen werden. (Simple Bsp.: ein Marine kann keine Viper fliegen; ein Pilot zieht keine schussichere Weste über seinen Anzug, weil es könnte ja Boarding geben; ein Deckhand kann keinen Knochenbruch "reparieren"; natürlich machen die komplexen Bsp mehr Probleme, wie die Kompanieführerausbildung bzw die umfassendere/breitere Ausbildung und damit Befähigung der unrestricted Line Officers). Im Einzelnen dürfte die Grenzziehung bei diesem Punkt wahrscheinlich ziemlich schwierig sein.


    Primär - aber nicht ausschließlich - diese Gründe lassen in meinen Augen den Zielkonflikte Logik vs. Gesamterlebnis entstehen. Unternimmt man Handlungen im Sinne des einen Ziels steht es in der Regel (auch nicht immer) im Widerspruch zum anderen Ziel.


    Hier einen goldenen Pfad zu finden ist sehr schwer.
    Den Konflikt im Kopf zu haben, kann eventuell hilfreich sein.


    Um zum Schluss noch das Beispiel der Außenmission auf dem TC 12 aufzugreifen:
    Natürlich wäre ich OT grds gerne mit auf Außenmission gegangen, aber mit Meinhard hätte sich das in der jetzigen Situation für mich sehr unlogisch angefühlt. Und Durand ist Vollblutpilot, da auch noch eine Außenmission während einer Schiffscon mitzumachen, wäre zu viel Spektrum.


    Und noch ein letztes in Richtung Anja zum Thema 'Führung der Marines durch Piloten/andere Offziere'.
    Ich glaube, ich verstehe, was du meinst. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass daa kein Problem darstellt. Die Frage ist, was/wie es derjenige macht. Wenn der Pilot bspw sagt: "Wir gehen jetzt zum Gebäude 10. Gunny, führen sie uns dahin." Dann ist das doch für alle schön. :)
    Falls er aber auf dem 20 minütigen Weg noch einzelne Anweisungen gibt wie: "Sie zwei gehen voraus, sie sichern... das machen wir so... jenes so... etc" und ggf sogar dem Gunny reinredet, dann ist das fürs LARP wirklich doof.
    Vermutlich teilst du sogar diese Ansicht, ich wollte die Differenzierung dennoch vorbringen. ;)

    Lieutenant Charles Kronos "Orca" Durand
    Commander Air Group
    CFD Iason
    Chief Justice James Matthew Hazel
    Supreme Court of the Twelve Colonies of Kobol
    Diamond of the Galaxy
    TC Orga
    Piloten/Flugbetrieb SL
    TC HQ

  • Laut Spielrealität dürfen Fachoffiziere das nicht. Also die Ärzte zum Beispiel, oder die Anwälte. Aber ja, der CiC-Offizier und Pilot darf es.


    Genau das meine ich mit "quasi jeder Offizier". Wobei ich bei der JAG weiß dass sie keine reguläre Offiziersausbildung genossen hat, wie schaut das bei den Ärzten aus? O-Schule mit Infanterieausbildung oder gleich ab zum Medizinstudium? In ersteren Fall dürfte Mithran ja durchaus führen - dass das keinen Sinn macht ist allerdings klar, denn spätestens wenn es Verwundete gibt, hat er anderes zu tun.


    Dass CIC und Piloten quasi alles dürfen, bringt mich auf die Antwort von Simon:


    1. Wir alle mögen Battlestar Galactica. Somit ist es grundsätzlich nicht abwegig, die TC so "seriennah" wie nur möglich erleben zu wollen - also bestenfalls fast alles mitzunehmen. In der Serie sehen wir ja auch alles relevante, das passiert.


    Ich finde das verständlich, aber als Spielansatz fürs Larp sogar aus zwei Gründen abwegig:
    1) Wenn wir uns eine Serie anschauen, kriegen wir zwangsläufig alle Handlungsstränge mit. Die Protagonisten dagegen kriegen auch nicht alles mit, z.B. ein Cottle wird kaum mitkriegen was im CIC läuft. Für uns im Larp heißt das wir benötigen Informationsaustausch. Das kann auf formaler Ebene stattfinden, wie TEF-Besprechung, Presseinfo oder auch Ansprache vor der ganzen Besatzung. Gerade bei der Besprechung ist es dann aber wichtig dass diese Informationen zu den Uninformierten weitergeleitet werden. Was einerseits in der Verantwortung der Spieler liegt, andererseits aber auch erfordert dass eben alle zu Informierenden gerade nicht wo anders sind, weil es schon wieder brennt oder ein Alarm geht. Weiter passiert den Tag über sehr viel. Auch da wäre es sehr schön und zum Teil auch wirklich nötig bereits vor der nächsten TEF-Besprechung diese Informationen zu streuen. Innerhalb der Abteilung und zu anderen Abteilungen (das kann eine Meldung sein, das kann Gossip sein und das kann auch verbotenes Ausplaudern von Dienstgeheimnissen sein... je nach Charakter) - das ist die informelle Ebene, wo eben auch wir Spieler gefragt sind Informationen zum Wohle anderer Spieler weiterzugeben. Aber auch hierzu braucht es "Luft". Wenn ich ständig zu tun habe, kann ich keine Informationen weitergeben. Wenn ständig 2/3 der Abteilung etwas zu tun hat, kann ich ebenfalls nicht sinnvoll an diese Informationen weiter geben. Und abends in der Bar tausche ich mich dann aber manche Dinge eben doch nicht aus.
    2) In der Serie haben wir eben genau diese eierlegenden Wollmilchsäue. Apollo und Starbuck können fliegen, schießen, taktisch, strategisch und auch noch Politik. Jeder Pilot fliegt und schießt (es kommen praktisch keine Marines in der Serie in wichtigen Rollen vor). Der Commander geht mit auf Kobol. Und so weiter. Wieviele Personen sind tatsächlich mehr als nur Statisten? 10 bis 15 wäre meine Schätzung. Übertragen auf TC hieße das dass 10-15 Spieler tatsächlich spielen und von allem was mitkriegen und bei allem dabei sind... und der Rest steht nebendran und supported. Unschön. Daher müssen bei dem Aspekt "überall dabei sein" eben Einschränkungen gemacht werden. Einerseits sich selber gegenüber "macht das wirklich Sinn dass mein Charakter da jetzt dabei ist" und andererseits bei der Frage "wer darf?". Und ich denke dass bei letzterem Punkt schon geschaut wird dass auch Personen dabei sein können, bei denen es IT nicht wirklich Sinn macht. Aber eben nicht beliebig viele Personen und auch nicht jedes Mal.
    Wegen dem dabei sein und mitkriegen heißt es ja auch dass Zivilisten durchaus auch ins CIC dürfen (obwohl das z.T. wirklich keinen Sinn macht), eben auch mit dem Hintergrund dass die Spieler dort etwas zum Sehen haben.



    Zitat


    Und noch ein letztes in Richtung Anja zum Thema 'Führung der Marines durch Piloten/andere Offziere'.
    Ich glaube, ich verstehe, was du meinst. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass daa kein Problem darstellt. Die Frage ist, was/wie es derjenige macht.


    Ich fände es als niedriger Marine schon doof von einem Marine nach der beschriebenen Befehlstaktik geführt zu werden ;-). Ansonsten, wenn der Offizier das Strategische im Blick hat und der Gunny das Taktische, dann passt das. Aber leider kommt halt auch hier das larptypische "jeder will mitreden und Gesprächskreis" rein. Zurückkommend auf dein Beispiel würde ich sogar noch etwas einschränken und der Offizier sagt "wir nehmen die Windmühle. Wir haben Aufklärungsfotos hier und hier. Macht mir einen Plan, Meldung in x Minuten". Marines plus ansonsten benötigte Personen planen (gehen wir über Haus 10 oder doch das verdammte Haus 23 <g>) und melden. Und der Offizier entscheidet und ändert ggf. auch noch ab. Ja, das mag nicht logisch sein dass wir Marines das tun würden. Eventuell würde man "echt" noch den Gunny mit dazu nehmen. Aber warum nicht mal die einen Einsatz planen lassen, die ihn auch ausführen? Aus genau dem gleichen Argument warum Zivilisten ins CIC dürfen - damit sie mehr als eigentlich logisch dürfen. Ein Pilot/CIC muss nicht einen Infanterieeinsatz planen/führen um sein Spiel zu erweitern, er kann genauso gut einen koordinierten Angriff auf einen Basestar planen (wo ihm definitiv kein Marine oder Zivilist dazwischenreden würde oder überhaupt daran denken würde da etwas planen zu wollen). Das muss auch nicht bei jeden Einsatz so laufen, kommt auch immer drauf an wie sehr die Lage der ganzen Flotte davon abhängt, aber hin und wieder wäre das einfach schön. Eben weil für mich Marine-Spiel mehr beinhaltet als Wache/Sichern und gelegentlich schießen im Einsatz.


  • 1. Wir alle mögen Battlestar Galactica. Somit ist es grundsätzlich nicht abwegig, die TC so "seriennah" wie nur möglich erleben zu wollen - also bestenfalls fast alles mitzunehmen. In der Serie sehen wir ja auch alles relevante, das passiert.


    Ich finde das verständlich, aber als Spielansatz fürs Larp sogar aus zwei Gründen abwegig


    Korrekt. Es ist definitiv nicht >der< Spielansatz und als alleiniger wäre es wirklich naiv. Aber dennoch ist es ein treibender Faktor, wie ja auch aus dem von dir beschriebenen Informationsbedürfnis ersichtlich wird.
    Man möchte nicht eben das große Ganze mitbekommen und nicht nur seine Wachschichten oder CAPs. ;)


    Zitat


    Ich fände es als niedriger Marine schon doof von einem Marine nach der beschriebenen Befehlstaktik geführt zu werden ;-). .


    Zur Klarstellung ich meinte explizit Nicht-Marine-Offiziere.
    Ansonsten war meine Darstellung natürlich ein verkürzten Beispiel.

    Lieutenant Charles Kronos "Orca" Durand
    Commander Air Group
    CFD Iason
    Chief Justice James Matthew Hazel
    Supreme Court of the Twelve Colonies of Kobol
    Diamond of the Galaxy
    TC Orga
    Piloten/Flugbetrieb SL
    TC HQ
  • Zitat


    Ich fände es als niedriger Marine schon doof von einem Marine nach der beschriebenen Befehlstaktik geführt zu werden ;-). .


    Zur Klarstellung ich meinte explizit Nicht-Marine-Offiziere.
    Ansonsten war meine Darstellung natürlich ein verkürzten Beispiel.


    Ich stelle fest dass ich auch anders hätte formulieren können: "Ich fände es als niedriger Marine *bereits* doof von einem Marine mit BT geführt zu werden". Umso mehr dann auf höherer Ebene. Da spielt das gar keine Rolle ob das ein Marine- oder ein anderer Offizier ist. Für Drake sollte es eigentlich genügen gesagt zu bekommen "das muss erreicht werden, erledige das". Wo es dann, oder im laufenden Einsatz, die Antwort geben kann "LT, wir haben nun Möglichkeiten mit folgenden Konsequenzen" und LT entscheidet. Das ist die Variante die am meisten Spiel erzeugt und eben niedrigere Ränge (nicht-Offiziere) nicht nur zu stupiden Befehlsempfängern, Ausführungsgehilfen und Statisten degradiert. Denn hin und wieder ergibt sich sowohl bei mir als auch Anderen (habe das von einem weiteren Marine und auch als Erzählung von den Deckhands gehört) das Gefühl nur Zuschauer oder Statist im Spiel der "wichtigen Personen" (CIC und hohe Zivilisten) zu sein. Und das befriedigt nicht. Für mich war das bisher nur auf dem TC12 so ausgeprägt, ansonsten war das deutlich besser. Und an das Spielgefühl von diesen Cons möchte ich wieder kommen bzw falls sich ein Trend entwickelt, diesen stoppen.