Rechtssystem der Zwölf Kolonien

  • Da nun endlich die vorlesungsfreie Zeit begonnen hat, habe ich auch die Zeit gefunden, mir mal weitere Gedanken für meine Teilnahme am TC 4 zu machen.
    Ich möchte einen Richter spielen, also einen Zivilisten.
    Um diesen auch gut darstellen zu können, muss ich mich im Rechtsystem der Zwölf Kolonien auskennen.
    Es geht mir also im folgenden darum, das Rechtsystem als Grundlage meines Spiels zu besprechen - also der Zustand vor dem Angriff der Zylonen.
    Dies kann dann auch als Grundlage für etwaige Verfahrne im Spiel darstellen, allerdings muss sich so etwas entwicklen und kann bzw. sollte meiner Meinung nach eben nicht im Vorhinein geplant werden. Dennoch finde ich eine gemeinsame Grundlage wichtig, um im Fall der Fälle das ganze auch konsequent darstellen zu können.



    Die Grundlagen des Rechtssystems der Zwölf Kolonien

    Kontakt gab es in der BSG-Vorlage sowohl beim Rechtsprozess gegen Balthar, den Militärtribunalen als auch bei den Gesprächen über Bill Adams Vater Joseph.
    Ferner beruft sich Tyrol auch auf Artikel der Verfassung, welche wohl der amerikanischen stark ähnelt.
    In der Serie Caprica gibt es sogar einige Szenen mit Joseph Adama vor Gericht oder im Gespräch mit dem Richter.
    Die dadurch erhaltenen Eidnrücke veranlassen mich zu dem Rückschluss, dass wie bspw. auch beim Militär, das Rechtssystem nach dem Kanon wohl stark an das US-amerikanische common law angelehnt sein dürfte, wobei es Bundesrecht und bundesstaatliches Recht gibt.
    Rechtsquellen sind zwar auch die kodifizierten Gesetze, eine große Rolle spielen aber vor allem auch die Präzedenzfälle, schließlich ist das common law Fallrecht.


    Analog hierzu dürfte es also colonial law und inter-colonial law bzw. federal (colonial) law geben.
    Das Gerichtssystem selbst entspricht wohl ebenfalls stark dem US-amerikanischen.



    Gedanken zur Umsetzung des Rechtssystems der Zwölf Kolonien beim LARP

    Die direkte und vollständige Anlehnung ans Common Law halte ich schlicht für unmöglich, da hierfür zu viel geschrieben werden müsste.
    Vielmehr würde ich folgende Konzept-Überlegung ins Spiel bringen:
    deutsches Recht + Modifikation/Erweiterung aufgrund des Settings + Elemente des US-Gerichtssystems bei Verhandlungen


    Als Grundlage des Rechts dient also das deutsche Recht, welches an das Setting modifiziert und erweitert wird (z.B. Raumfahrt, mehrere Planeten etc.).
    Bei Verhandlungen kommen zum deutschen Gerichtssystem die typischen amerikanischen-Gerichtsverfahrenselemente hinzu: Einsprüche bei Zeugenbefragung, ggf. Jury-Verfahren (wobei diese auch in den USA entgegen des Filmklischées nur noch sehr selten sind!), der berühmte Grichtshammer, die Anrede "Euer Ehren", die Sitzaufteilung im Saal, die Möglichkeit von Sammelklagen, strengere Beweisregeln usw...


    So könnte man ein paar Gesetze schon vor dem Con abwandeln und an die Gegebenheiten anpassen (vor allem Strafgesetze, Militärstrafrecht, aber auch Familienrecht und Kollisionsrecht für Handlungen im Weltraum oder bei Beteiligung von Personen verschiedener Kolonien).
    Zudem wäre es meiner Einschätzung nach auch möglich, eine eigene vereinfachte Gerichtsverfahrensordnung zu verfassen.
    Die vorwiegend interessanten und relevanten Artikel der Amerikanischen Verfassung ließen sich bestimmt ebenfalls zu einer Kolonialen abwandeln.


    Bei der Con selbst hätten dann Cait, der JAG-Anwalt (sorry, dass ich nicht weiß, wer du bist) und ich immer eine gemeinsame Grundlage.
    Andere im Spiel relevant werdende Gesetze/Normen können wir dann ja jedesmal im Spiel noch schnell anpassen und uns so auf eine gemeinsame Grundlage für dne Fall einigen.




    Soviel vorerst dazu von meiner Seite. Ich bin gespannt auf die Diskussion. :)

    Lieutenant Charles Kronos "Orca" Durand
    Commander Air Group
    CFD Iason
    Chief Justice James Matthew Hazel
    Supreme Court of the Twelve Colonies of Kobol
    Diamond of the Galaxy
    TC Orga
    Piloten/Flugbetrieb SL
    TC HQ
  • Der JAG ist Lt Horus alias Touchdown, der Name lag mir auch gerade nicht auf der Zunge, aber ich wusste dass er der "Beitragskönig" ist und habe ihn so gefunden. ;D


    Ich meine mich zu erinnern dass Florian schon irgendwo mal etwas zum Rechtsystem geschrieben hat. Und war außer Cait nicht noch ein Anwalt o.ä. da? Vielleicht habe ich aber auch nur im Kopf dass mehrere so etwas spielen wollten, es dann aber vom Rollengleichgewicht her zu viel wäre.


    Anwälte... Richter... wir brauchen gar keine Cylonen um ins Unglück zu stürzen. ;D


    Deine Vorschläge mit den amerikanischen Elementen einer Verhandlung finde ich gut. Kennt man aus dem Fernsehen wahrscheinlich besser als eine dt. Verhandlung und macht auch was her.


  • Hi,


    ich denke es ist sicher nicht schlecht eine gewisse Grundlage der Gesetze für das Spiel zu haben bzw. den Spielern auf "Verlangen" einen Handlungsfaden an die Hand geben zu können.


    Ich denke eine "Mischung" des dt. Rechtssystems mit dem amerikanischen ist eher schwer bzw. in vielen Punkten auch nicht so richtig machbar - gerade im Bezug auf die Thematik im Bereich einer Verhandlung.


    Zudem wird es in der Auslegung der einzelnen - schnell mal zu schreibenden - Gesetze ein paar Probleme geben. Ein sehr wichtiger Faktor wird es dann noch werden, die Rechtsgrundlagen für die Eingriffe zu schaffen. DAS ist in vielen Verhandlungen der Knackpunkt - gerade in Amerika. Da die Philosophie des "Appel of the poisoned tree" immer Beweise / Aussagen negiert bzw. nicht zulässt, wenn die Rechtsgrundlage nicht einbandfrei war. Deshalb dreht es sich in einem Prozess im großen und ganzen darum, die Beweise der Gegenpartei zu negieren indem ich diesen die Rechtsgrundlage entziehe .... das für ne Veranstaltung mal schnell so in einen Kontext zu setzten, dass es Sinn macht könnte, eine kleinere Herausforderung sein.


    Hinzu möchte ich eine Frage in den Raum stellen. Erwartest Du tatsächlich auf der Con mit einer Gerichtsverhandlung konfrontiert zu werden.....? Ich bin jetzt nicht ganz sicher, ob ich noch genau auf die Reihe bekomme was vorher passiert ist, aber ich dachte das letzte war ein Atomkrieg, dann eine lange fußläufige Flucht durch ein verstrahltes Land, ein paar Kampfhandlungen mit Zylonen, eine Meuterei, um dann in Buchstäblich letzter Sekunde in einem zur Forschung umgebauten Kriegsschiff einen Notsprung ins Nirgendwo durchgeführt zu haben ..... Mit der kleinen Zugabe, dass die netten Kerle in den feschen, knitterfreien, leicht spiegelnden Klamotten direkt vor der Tür zur Brücke standen und klopfend Kundtaten, dass Sie den Einlass begehrten.


    Aus meiner Sicht besteht die Chance, dass man jetzt für das TC4 nichts übers Knie brechen sollte, um auf eine Gerichtsverhandlung vorbereitet zu sein. Klar kann man sich da Gedanken drüber machen, aber sollte die Orga/SIM ein Gerichtsverhandlungs-Szenario ins Auge fassen, dann werden Sie Dir sicher die entsprechenden Gesetzestexte stellen bzw. die Verhandlung so durchführen, dass Gesetzestexte nicht benötigt werden.


    Aus diesem Grund wäre ich für Grundlagen der Rechtsprechung ja, weiteres eher nicht.


    Just my 2 Cents

  • Und wir haben immer noch mindestens einen Toaster an Bord. Aber vielleicht hat jemand für den einen Schnulli dass er sich beruhigt. ;D


    Ich kann mir schon vorstellen dass es die eine oder andere Gerichtsverhandlung gibt, möglicherweise schon auf dem TC4. Denn ich denke nicht dass das ein Con wird mit Dauerkampf. Und wenn sich die Lage erstmal beruhigt hat, könnten kleinere Verfehlungen (gerade beim Militärpersonal) schon mal schnell geahndet werden. Gut, ob dann immer gleich eine Verhandlung nötig wird, muss man sehen, dann ist es ja schon nicht mehr so ein ganz kleines Vergehen. Allerdings denke ich nicht dass auf dem TC4 oder 5 eine Verhandlung wie bei Baltar stattfinden wird, da bräuchte es schon mehr Vorlauf (siehe Serie, war ja auch erst spät).


  • Wenn ich das richtig und nicht zu schnell gelesen habe, geht es hier lediglich um Politik und Staatsorganisationsrecht/Verfassung.
    Vom Rechtssystem als solches war dort nicht die Rede.




    Ich denke eine "Mischung" des dt. Rechtssystems mit dem amerikanischen ist eher schwer bzw. in vielen Punkten auch nicht so richtig machbar - gerade im Bezug auf die Thematik im Bereich einer Verhandlung.


    Zudem wird es in der Auslegung der einzelnen - schnell mal zu schreibenden - Gesetze ein paar Probleme geben. Ein sehr wichtiger Faktor wird es dann noch werden, die Rechtsgrundlagen für die Eingriffe zu schaffen. DAS ist in vielen Verhandlungen der Knackpunkt - gerade in Amerika. Da die Philosophie des "Appel of the poisoned tree" immer Beweise / Aussagen negiert bzw. nicht zulässt, wenn die Rechtsgrundlage nicht einbandfrei war. Deshalb dreht es sich in einem Prozess im großen und ganzen darum, die Beweise der Gegenpartei zu negieren indem ich diesen die Rechtsgrundlage entziehe .... das für ne Veranstaltung mal schnell so in einen Kontext zu setzten, dass es Sinn macht könnte, eine kleinere Herausforderung sein.


    Falls das meinerseits nicht klar genug gewesen sein sollte:
    Deutsches Recht ist die Grundlage, lediglich eine Modifikation und Erweiterung aufgrund der Gegebenheit des BSG-Universums (z.B. der Raumfahrt); diese erfolgen nur in geringem Umfang vor dem Spiel und vor allem immer dann erst bei Bedarf im Spiel.
    Dadurch sind Auslegung und Dogmatik bzw. die juristischen Methidenlehere ebenfalls von der deutschen Rechtsordnung geprägt.
    Das Prozessrecht (auch hier Grundlage ZPO) erhält ein paar Modifikationen in Richtung anglo-amerikanisches Recht; wobei man hier durchaus ein eigenes vereinfachtes Gesetzbuch niederlegen könnte. Dabei gehts es vor allem darum nach außen den Schein in Richtung US-Recht zu bewegen....


    Von der Einbeziehung der von dir angesprochenne RGL-Problematik würde ich Abstand nehmen.




    Wie schon geschrieben: Was kommt, will ich gar nicht besprechen oder planen, aber ich würde gerne klären wie es vorher war. Denn nur so kann eine Darstellung des Chars gelingen. Nämlich dann, wenn ich auch Auskunft geben kann, wenn ich zum Recht gefragt werde.
    Wenn ich allerdings doch spekulieren soll, so würde ich dir zustimmen, dass vermutlich erst einmal viele andere Dinge geben wird, die an der Tagesordnung sind als Gerichtsverhandlungen. Darauf lege ich es auch OT keineswegs an, so etwas muss sich wenn dann IT entwickeln. Allerdings könnte das Rechtssystem recht interessant werden, wenn das zivile Spiel ausgebaut werden soll.
    Schließlich muss es ja nicht immer Strafrecht sein, sondern kann es ja auch einen Streit zwischen zwei Personen geben, den diese gerne durch eine neutrale Instanz beigelegt haben möchten, wer weiß. Letztlich wird dies auch nur ein Spielangebot sein. Und dabei darf man ja bekanntlich nichts erwarten! ;)


    Es geht mir also darum, dass es klar ist, was war und somit keine IT-Diskussion/-Unklarheit beim reinen Sprechen (oder ggf. Bedarf eines Verfahrens) über die Rechtsordnung aufkommt.

    Lieutenant Charles Kronos "Orca" Durand
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  • Ich sage es jedes Mal wenn dieses Thema aufkommt: Rechts-, Justiz- und Gerichtsspiel funktioniert im LARP nicht. Schauprozesse und Standgerichte mal ausgenommen. ;) Der Grund: Es fehlt ein klar gefaßter, für alle verständlicher und verbindlicher Rahmen, auf den man sich beziehen und mit dem man vor allem SPIELEN kann. Das, was Serien wie "Law & Order" so spannend macht - die Winkelzüge, Verfahrensfehler, Kampf um die Zulässigkeit von Beweisen usw. -, funktioniert halt nur, wenn es wirklich nachschlagbares Recht gibt UND man damit auch einigermaßen schlüssig umgehen kann. Dafür sind aber zumindest gewisse Grundkenntnisse in Subsumtion, Rechtsdogmatik und Rechtsmethodik unerläßlich. Sonst wird es lediglich ein Palaver im Stil eines Stuhlkreises oder einer LARPer-Forendiskussionen über Anscheinswaffen. ;)


    Ich habe bislang genau ZWEIMAL im LARP schönes "Rechtsspiel" erlebt, beide Male im Fantasy-Setting: Ein von den Protagonisten in Ablauf und Ergebnis vorher klar festgelegtes Inquisitionsverfahren und eine ausformulierte und für alle Charaktere zugängliche "Marktordnung", anhand derer man herrlich über Gebühren, Standplätze usw. mit den Konkurrenten und dem Marktvogt streiten konnte - der dann im übrigen bei Verstößen auch die in der Ordnung vorgesehenen Bußen und Strafen verteilte, ganz ohne Gerichtsverfahren. Nur SO kann das im LARP durchaus mal funktionieren - mit Schauprozessen und Standgerichten eben.


    Abgesehen von diesem grundsätzlichen Einwand steht meines Erachtens das BSG-Setting als solches einem umfangreichen Rechtsspiel im Wege. Wir stellen eine "Rumpf-Gesellschaft" dar, die mit "Rumpf-Institutionen" arbeitet. Schauen wir auf die Serie: Die Koloniale Regierung besteht lediglich aus einer schwer kranken Präsidentin, Minister sucht man vergebens; der Kommandant der Flotte ist ein Commander mit einem einsamen Alkoholiker als "Stab". Die Intelligenz manifestiert sich in einem promiskuitiven Hinterwäldler und ein Terrorist wird zum Führer der Opposition.


    In einer solchen Lage "Gerichtsspiel" zu machen oder Rechtsgutachten abzugeben paßt nicht in die "Stimmung", die ich mit BSG verbinde. Da geht es nämlich mehr um Moral, Ethik, Freund- und Feindschaften, wechselnde Bündnisse sowie das Aufrechterhalten einer sehr fragilen Ordnung als irgendwie um Recht. Mir graust es bei der Vorstellung, daß bei all den im Spiel schon getroffenen, schweren und stimmungsvollen moralischen Entscheidungen ein Jurist daneben gestanden und erstmal "die Rechtslage" erläutert hätte.


    Die schon erwähnten, von mir verfaßten Ausführungen zum politischen System der Zwölf Kolonien sind daher auch fast ausschließlich "Fluff" - sie geben ein wenig Hintergrundinfos, aber man muß sie nicht kennen, um "Politik" zu spielen. Einziger "Crunch" ist die Nachfolgeregelung des Präsidenten, mit der ich der Orga etwas für das konkrete Spiel in die Hand geben wollte und das sie verwenden kann oder auch nicht.


    Wer weiß, vielleicht gibt es auf den TC-Cons ja wirklich mal so etwas Großes wie den Hochverrats-Prozeß gegen Baltar in der Serie, das ein Gerichtsspiel wirklich interessant und notwendig machen könnte. Aber auch dafür müßten wir dann vermutlich kein "Rechtssystem" erschaffen, sondern lediglich die Frage nach Schuld oder Unschuld in den Raum stellen - zusammen mit einer schönen US-Gerichtssaalkulisse kommt der Rest dann ganz von selbst. Und zwar völlig ohne "Barbara Salesch mit US-Gerichtshammer"-Schmierenkomödie. ;)


    NACHTRAG: Ikarus, ein Tip wie man den (Ex-)Richter auch ganz ohne Juristerei darstellen könnte: Kennst du die Serie "Picket Fences"? Das ist der Richter so etwas wie das moralische Gewissen der Stadt. So eine Figur könnte in das BGS-Setting und auf die CFD Iason wunderbar passen: Ein "Ruhepol" und ordnender "Rettungsanker", der stets versucht, zwischen streitenden Politikern und willkürlichen Militärs zu vermitteln und sie wieder auf den rechten Weg zu bringen. Und keine Angst, niemand wird dich nach dem Rechtssystem der Zwölf Kolonien oder nach der Zivilprozeßordnung fragen. Wirklich nicht.

  • Ich hätte vielleicht noch erwähnen sollen, dass ich Student der Rechtswissenschaft bin.
    Aus dieser Prämisse heraus erachte ich ein Rechtsspiel durchaus auch im LARP für umsetzbar, aber eben nur, wenn alle Beteiligten auch OT ausreichende Kenntnisse vorweisen können. Ohne zumindest weitreichende Grundkenntnis geht das nicht, da muss ich dir vollends zustimmen. Und gerade aus diesem Grund wollte ich mich gerne über die Grundlagen austauschen - nimmt man deutsches Recht, so wäre das mMn bspw. für Cait und mich wohl weniger ein Problem.
    Bei Personen ohne OT juristischen Background gehen tatsächlich nur die von dir erwähnten Schauprozesse oder reinen Verhandlungen über Schuld/Unschuld, bei denen ein paar Zeugen gehört werden oder auch nicht. Jedenfalls sind solche Prozesse meist IT-politisch motiviert oder Inquisitionsfolgenprozesse, wie ich sie selbst auch schon im Fantasy-LARP abgehalten habe.



    Wie jedoch schon in meinen letzten beiden Artikeln erwähnt: Es geht mir NICHT um die Planung des Spiels, d.h. also Prozesse vorzubereiten o.ä.
    Es geht mir nur darum, meinen Char vorzubereiten: D.h. Ausrüstung/Requisiten zusammenstellen und vor allem mich hinein zu versetzen, wie es war!
    Den auch die US-amerikanischen Richter unterscheiden sich grundlegend von ihrem Selbstverständnis von einem deutschen Richter (mein Schwerpunktbereich ist die zivilrechtliche Rechtspflege in Anwaltschaft und Justiz (darunter auch Internationales und Ausländisches Prozessrecht und Prozessrechtsvergleichung). Zudem ist auch damit der Werdegang des Charakters verbunden.


    Zitat


    In einer solchen Lage "Gerichtsspiel" zu machen oder Rechtsgutachten abzugeben paßt nicht in die "Stimmung", die ich mit BSG verbinde. Da geht es nämlich mehr um Moral, Ethik, Freund- und Feindschaften, wechselnde Bündnisse sowie das Aufrechterhalten einer sehr fragilen Ordnung als irgendwie um Recht. Mir graust es bei der Vorstellung, daß bei all den im Spiel schon getroffenen, schweren und stimmungsvollen moralischen Entscheidungen ein Jurist daneben gestanden und erstmal "die Rechtslage" erläutert hätte.


    Sehe ich ähnlich. Rechtsgutachten und die Erläuterung: "rechtslich gesehen ist das aber so..." wären definitiv fehl am Platrz; ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass das so passieren könnte.
    Dass jedoch per se ein "Gerichtsspiel" die genannte Stimmung und Fragen nicht auch unterstützen oder sogar aufwerfen könnte, bezweifle ich.


    Zitat


    Wer weiß, vielleicht gibt es auf den TC-Cons ja wirklich mal so etwas Großes wie den Hochverrats-Prozeß gegen Baltar in der Serie, das ein Gerichtsspiel wirklich interessant und notwendig machen könnte. Aber auch dafür müßten wir dann vermutlich kein "Rechtssystem" erschaffen, sondern lediglich die Frage nach Schuld oder Unschuld in den Raum stellen - zusammen mit einer schönen US-Gerichtssaalkulisse kommt der Rest dann ganz von selbst. Und zwar völlig ohne "Barbara Salesch mit US-Gerichtshammer"-Schmierenkomödie. ;)


    Naja, ich finde, dass man solch einen Prozess - wenn er denn wirklich käme - durchaus auch ausbauen könnte.
    Natürlich würde ich dabei auch die Schwerpuntke auf Show und die Schuldfrage legen.
    Bei einem Barbara Pseudo S.-Ablauf gäbe es schneller Ordungshaft als man den Namen der Dame aussprechen kann! ;)



    Zitat


    NACHTRAG: Ikarus, ein Tip wie man den (Ex-)Richter auch ganz ohne Juristerei darstellen könnte: Kennst du die Serie "Picket Fences"? Das ist der Richter so etwas wie das moralische Gewissen der Stadt. So eine Figur könnte in das BGS-Setting und auf die CFD Iason wunderbar passen: Ein "Ruhepol" und ordnender "Rettungsanker", der stets versucht, zwischen streitenden Politikern und willkürlichen Militärs zu vermitteln und sie wieder auf den rechten Weg zu bringen. Und keine Angst, niemand wird dich nach dem Rechtssystem der Zwölf Kolonien oder nach der Zivilprozeßordnung fragen. Wirklich nicht.


    Die Serie kenne ich nicht.
    Es ist sehr lustig, in meinem Konzept, das ich schon an Patrick weitergereicht hatte, ist genau dies als Spiel vorgesehen:
    Mein Charakter soll eine neutrale Instanz sein, die stets nach Gerechtigekit frägt und um einen Ausleich zwischen streitenden Parteien bemüht ist.
    In Anbetracht einer grundrechtsfreundlichen Ausrichtung, könnte man das dann auch durchaus als "moralisches Gewissen" betiteln.


    Zwischen den Juristen im Spiel könnte ich mir das durchaus vorstellen, dass man sich da mal über juristisches unterhält?! Ist schließlich OT aus so...



    Letztlich sind also die für mich zu klärenden Kernfragen folgende:
    1. Kann ich auch das deutsche Recht als Grundlage des Kolonialen Rechts begreifen und dazu parallel den Werdegang meines Charakters entwickeln? [Zweck 1: Charakter-Konzept]
    2. Wie ist das Rechtssystem der Zwölf Kolonien für uns im Spiel beschaffen (Hintergund?)? Wäre obiger Vorschlag gangbar? [Zweck 2: Einheitliche Grundlage für die 3 IT Juristen; Zweck 3: Gemeinsamer Kanon im Falle einer Verhandlung]



    Ergänzend sei vielleicht noch angemerkt:
    Angenommen es käme eben wirklich zu so einem Prozee im Spiel: Ohne eine vorherige OT-Absprache würde das im IT/OT-Chaos enden, bei dem es möglicherweise auch zu einigem Frust kommen könnte. Bspw. wenn ich dann ohne etwas hier abzusprechen plötzlich etwas von der Prozess läuft so [nach der ZPO] auftische und der JAG-Anwalt plötzlich irritiert da steht und sagt: Aber es geht doch so [US-Gerichtsverfahren]. Und wieder andere daneben stehen und meienn: Ich dachte wir machen einfach einen Prozess, indem wir die moralische Schuldfrage stellen?!
    Daher wünsche ich mir eben auch gerne Klarheit im Vorhinein (=Zweck 2 und 3)

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    TC HQ
  • Ich hätte vielleicht noch erwähnen sollen, dass ich Student der Rechtswissenschaft bin.


    Das ist nicht tragisch - war ich auch mal und es geht auf die eine oder andere Weise irgendwann vorbei. ;D



    Wie jedoch schon in meinen letzten beiden Artikeln erwähnt: Es geht mir NICHT um die Planung des Spiels, d.h. also Prozesse vorzubereiten o.ä.
    Es geht mir nur darum, meinen Char vorzubereiten: D.h. Ausrüstung/Requisiten zusammenstellen und vor allem mich hinein zu versetzen, wie es war!


    Also ich habe für Florentius Demeter zum "Hineinversetzen" einfach die Vorlage eines filmisch porträtierten und mehr oder weniger bekannten sowie möglichst klischeehaften [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Charlie_Wilson_%28Politiker,_1933%29]US-Abgeordneten[/url] genommen, das eine oder andere leicht verändert, alles an BSG angepaßt, und fertig war der Charakter. Dafür brauchte ich nicht die Geschäftsordnung des Repräsentantenhauses oder den genauen Ablauf von Gesetzgebungsverfahren in den USA zu kennen. Sowas wird im Spiel eh niemanden interessieren und wohl nie dargestellt werden.


    Für einen Richter nach US-Vorbild sollte das doch auch gehen: Man suche sich ein Vorbild aus Film oder Fernsehen (z.B. Law & Order - da gibt es zig unterschiedliche klischeehafte Richtertypen vom Hardliner bis zum überverständnisvollen Bürgerrechtler in Robe), baue den Charakterhintergrund darauf auf und fertig ist der Lack.


    Mir ist halt schleierhaft, wofür du jetzt für die Erstellung, das Profil und die Ausrüstung des Charakters so unbedingt irgendeine Festlegung des Rechtssystems benötigst, die über "so wie in US-amerikanischen Krimi- und Gerichtsserien" hinaus geht.



    Den auch die US-amerikanischen Richter unterscheiden sich grundlegend von ihrem Selbstverständnis von einem deutschen Richter


    Ja, genau deswegen paßt deutsches Recht mit anglo-amerikanischem Rahmen ungefähr so gut zusammen wie ein US-Präsident auf Basis des deutschen Grundgesetzes.



    Sehe ich ähnlich. Rechtsgutachten und die Erläuterung: "rechtslich gesehen ist das aber so..." wären definitiv fehl am Platrz; ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass das so passieren könnte.


    Du hast noch nicht viel mit LARPern über Rechtsfragen diskutiert, oder? ;)



    Dass jedoch per se ein "Gerichtsspiel" die genannte Stimmung und Fragen nicht auch unterstützen oder sogar aufwerfen könnte, bezweifle ich.


    Präsidentin Roslin regiert in der Serie de facto nur durch Dekrete, so etwas wie ein ordentliches Gesetzgebungsverfahren gibt es nicht mehr. Und auch die provisorische Wiederbelebung des Rates der Zwölf ändert daran nicht wirklich etwas. Das ist Politik in Notstandszeiten. Dem jetzt ein nahtlos weiter funktionierendes Rechtssystem gegenüber zu stellen, beißt sich ganz erheblich. Da passen Standgerichte und "machen wir falls nötig" einfach besser.



    Es ist sehr lustig, in meinem Konzept, das ich schon an Patrick weitergereicht hatte, ist genau dies als Spiel vorgesehen:
    Mein Charakter soll eine neutrale Instanz sein, die stets nach Gerechtigekit frägt und um einen Ausleich zwischen streitenden Parteien bemüht ist.
    In Anbetracht einer grundrechtsfreundlichen Ausrichtung, könnte man das dann auch durchaus als "moralisches Gewissen" betiteln.


    Und wofür brauchst du jetzt noch dieses deutsches-Recht-mit-US-Gerichten-Dingens? ;)



    Zwischen den Juristen im Spiel könnte ich mir das durchaus vorstellen, dass man sich da mal über juristisches unterhält?! Ist schließlich OT aus so...


    Du kennst Technobabble? Erweitere um "Lawbabble" nach dem Ping-Pong-Prinzip! Eine fiktive Spielszene:


    Jurist A (improvisiert): "Laut 'Miller vs. The People of Caprica' gehört entsorgter Abfall in Abfalltonnen dem Abfallentsorger, der in diesem Fall die CFD Iason ist - die im Müll ihres Mandanten ohne Durchsuchungsbeschluß gefundene Waffe ist also als Beweis zulässig."


    Jurist B (nimmt den zugespielten Ball als "wahr" auf und improvisiert frei weiter): "Im Grundsatz richtig, aber im Fall 'Miller vs. Caprica' ging es ausschließlich um vom Abfallentsorger bereit gestellte Abfalltonnen! Der Müll meines Mandanten befand sich in einem privaten Müllsack. Daher wäre hier ein Durchsuchungsbeschluß erforderlich gewesen."


    Jurist A (nimmt das Rückspiel ebenfalls als "wahr" an und macht weiter): "Und wo hat ihr Mandant den Müllsack wohl her? Aus den Beständen der CFD Iason!"


    Jurist B (nimmt auch das als "wahr" an und setzt fort): "Richtig. Aber er hat dafür bezahlt und der Müllsack war somit sein Eigentum - in 'Miller vs. Caprica' handelte es sich um Abfalltonnen im Eigentum des Abfallentsorgers..."


    Usw., usf. Hört sich für mich irgendwie nach schönem Spiel an und im Gegensatz zu einem verdeutschten "nach § Sowieso der Kolonialen Strafprozeßordnung liegt hier ein Verwertungsverbot vor" klingt es nicht nur besser, sondern es können damit im Prinzip auch alle "Juristen-Spieler" schön klischeehaft im Stil von US-Serien diskutieren - ganz ohne ausführlich festgelegtes Rechtssystem.



    Letztlich sind also die für mich zu klärenden Kernfragen folgende:
    1. Kann ich auch das deutsche Recht als Grundlage des Kolonialen Rechts begreifen und dazu parallel den Werdegang meines Charakters entwickeln? [Zweck 1: Charakter-Konzept]
    2. Wie ist das Rechtssystem der Zwölf Kolonien für uns im Spiel beschaffen (Hintergund?)? Wäre obiger Vorschlag gangbar? [Zweck 2: Einheitliche Grundlage für die 3 IT Juristen; Zweck 3: Gemeinsamer Kanon im Falle einer Verhandlung]


    Nein, die Kernfrage lautet: Brauchen wir für das konkrete Spiel eine ausführliche Festlegung von Politik und Justiz, die über "in etwa so wie in den USA" (und vielleicht noch ein paar erläuternden Zeilen, um Insitutionen mit kolonialen Bezeichnungen zu versehen) hinausgeht? Und da sage ich: Nein.


    Die Diskussion hier erinnert mich frappierend an diesen Thread (sorry, Nalim ;)) und hat meines Erachtens dieselbe Problematik: Den Wunsch, einen möglichst großen und komplizierten, aber für das konkrete Spiel völlig unnötigen Rahmen zu schaffen. Im Prinzip könnte ich alle meine dortigen Argumente nur wiederholen, belasse es aber bei einem:


    Bottom Up statt Top Down! Fange bei deinem Charakter an und nicht beim großen Ganzen, von dem du 99% weder für den Charakter noch für das konkrete Spiel jemals brauchen wirst!

  • Ich hätte vielleicht noch erwähnen sollen, dass ich Student der Rechtswissenschaft bin.


    Das ist nicht tragisch - war ich auch mal und es geht auf die eine oder andere Weise irgendwann vorbei. ;D


    Und auf welche Weise endete es bei Dir? :D
    Man könnte annehmen mit Politikwissenschaft?


    Zitat


    Also ich habe für Florentius Demeter zum "Hineinversetzen" einfach die Vorlage eines filmisch porträtierten und mehr oder weniger bekannten sowie möglichst klischeehaften [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Charlie_Wilson_%28Politiker,_1933%29]US-Abgeordneten[/url] genommen, das eine oder andere leicht verändert, alles an BSG angepaßt, und fertig war der Charakter. Dafür brauchte ich nicht die Geschäftsordnung des Repräsentantenhauses oder den genauen Ablauf von Gesetzgebungsverfahren in den USA zu kennen. Sowas wird im Spiel eh niemanden interessieren und wohl nie dargestellt werden.
    Für einen Richter nach US-Vorbild sollte das doch auch gehen: Man suche sich ein Vorbild aus Film oder Fernsehen (z.B. Law & Order - da gibt es zig unterschiedliche klischeehafte Richtertypen vom Hardliner bis zum überverständnisvollen Bürgerrechtler in Robe), baue den Charakterhintergrund darauf auf und fertig ist der Lack.


    Bisweilen war und ist es mir eigentlich immer sehr unlieb, mich an bestehenden Charkteren aus Film oder Literatur zu orientieren. Ich entwickle gerne ein eigens Konzept von Grund auf...
    Btw. ein guter Film mit einem grandiosen Hauptdarsteller!


    Zitat

    Den auch die US-amerikanischen Richter unterscheiden sich grundlegend von ihrem Selbstverständnis von einem deutschen Richter


    Ja, genau deswegen paßt deutsches Recht mit anglo-amerikanischem Rahmen ungefähr so gut zusammen wie ein US-Präsident auf Basis des deutschen Grundgesetzes.


    Da in diesem Falle das GG selbst angepasst werden würde hinkt der Vergleich.
    Natürlich passt deutsches Recht nicht zu anglo-amerikan. Rahmen. Doch einen solchen habe ich auch nicht vorgeschlagen, sondern:
    Eine Abwandlung der ZPO mittels Implementierung typischer Angriffs- und Verteidigungsmittel eines US-Prozesses.
    Dies ist durchaus möglich. Während natürlich Verfahrensgrundsätze sich z.T. schon zwingend (viels ist hier im Detail umstr., aber wohl herrschende Meinung) aus dem materiellen Recht abgeleitet werden und daher nicht in Richtung common law abgewandelt werden können, ist die Lage bei einzelnen Elementen eine andere. Selbstverständlich ist auch dies nicht bei allen Elementen möglich, da z.T. ein Konflikt mit den angesprochenen Verfahrensgrundsätzen bestehen kann.


    Zitat

    Sehe ich ähnlich. Rechtsgutachten und die Erläuterung: "rechtslich gesehen ist das aber so..." wären definitiv fehl am Platrz; ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass das so passieren könnte.


    Du hast noch nicht viel mit LARPern über Rechtsfragen diskutiert, oder? ;)


    Ich dachte, du hättest dies aufs IT bezogen, daher war diese meine Aussage auch auf das Spiel bezogen und nicht auf den recht häufigen und für Juristen i.d.R. sehr nervigen Diskurs über die Standard-LARP-Rechtsfragen (Anscheinwaffen, Haftung, Waffencheck, Vereinsstatus usw.), bei dem sich jeder via Internet selbst zum Experten ernennt. Solche Diskussionen habe ich schon häufig geführt.
    Sollte ich deinen Gegenfrage falsch verstanden haben und du sie dennoch auf das Spiel bezogen haben: Ja, im Spiel habe ich nur sehr ein paar Mal über Rechtsfragen diskutiert (meist zuständige Gerichtsbarkeit, Strafmaß etc.).


    Zitat

    Dass jedoch per se ein "Gerichtsspiel" die genannte Stimmung und Fragen nicht auch unterstützen oder sogar aufwerfen könnte, bezweifle ich.


    Präsidentin Roslin regiert in der Serie de facto nur durch Dekrete, so etwas wie ein ordentliches Gesetzgebungsverfahren gibt es nicht mehr. Und auch die provisorische Wiederbelebung des Rates der Zwölf ändert daran nicht wirklich etwas. Das ist Politik in Notstandszeiten. Dem jetzt ein nahtlos weiter funktionierendes Rechtssystem gegenüber zu stellen, beißt sich ganz erheblich. Da passen Standgerichte und "machen wir falls nötig" einfach besser.


    Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass man sich auch auf das alte Recht als gültig verständigt - zumindest mit dem Militär und der Politik. Als Politiker würde ich dabei jedoch vermutlich ebenfalls meine Finger ins Spiel bringen und ebenfalls zum Standgericht schreiten.



    Klar, so kann es funktionieren - aber eben nur wenn, das gegenüber das für wahr annimmt und nicht sagt: "Entschuldigung, aber den Fall gibt es nicht. UNd überhaupt: Warum zitieren Sie Fälle? Schauen Sie doch bitte mal ins Gesetz"
    Das kann nur vermieden werden, wenn klar ist, dass hier common law und nicht civil law simuliert wird!




    Wir haben uns wohl endlich dem Kernproblem angenährt:
    Ich würde einen Richter spielen, kann dies mMn jedoch auch nur dann, wenn die Grundlage deutsches Recht ist.
    Wenn ich es richtig verstanden habe, Florian, schlägst du mir aber vor, das ganze niedriger anzugehen und Pseudo-Common-Law zu simulieren.
    Nach common law, werde ich jedoch keinen Richter darstellen können, da ich dafür deutlich zu jung bin. Schließlich ist der Weg zum US-Richter ein weitaus längerer als der des deutschen. Natürlich könnte man diesen Punkt ggf. modifizieren?!


    Abgesehen davon war ich noch nie ein Freund von US-Krimi- und Gerichtsserien und habe dementsprechend nur sehr wenig davon gesehen. Im Falle einer Simulation meinerseits hinsichtlich eines common-law Prozesses würde ich also wohl zu wenig den Klischeés der Serien standhalten, die Konsumenten der einschlägigen Serien erwarten würde. Mein Ausgangspunkt wäre vielmehr ein wissenschaftlicher.
    Ob ich dann daher eine zufriedenstellende Darstellung für alle Beteiligten bieten kann, weiß ich nicht. Vielleicht ist dann aber auch einfach mein eigener Anspruch zu hoch...


    Ich habe hier ja auch bei nichts anderem als meinem Charakter angefangen: Erst nachdem mein Char-Konzept fertig geschrieben war, habe ich diesen Beitrag formuliert. Natürlich könnte man jetzt - wie wohl von dir intendiert - die Frage nach dem Rechtssystem der Zwölf Kolonien von der Frage nach der Darstellung abtrennen. Für mich ist dies jedoch verbunden, da das eine ins andere greift.




    Darf ich also Deine Aussagen in folgendem Fazit zusammen fassen (oder habe ich es falsch verstanden?):
    Die Zwölf Kolonien gehören dem common law Rechtskreis an, das betrifft jegliche Bereiche des Rechts (Rechtsquellen, Verfahren, Methodik etc.).
    Für die Darstellung bzw. das Hintergrundwissen reicht jedoch eine bloße oberflächliche Simulation (lawbabble) aus, die sich an Serien orientiert.


    Dem halte ich jedoch weiterhin entgegen, dass ich gerne weiter gehen würde und auch wirklich den Inhalt anstatt nur von der Verpackung wüsste. Denn nur bei einem für die Beteiligten im Vorhinein klaren Inhalt, kann für mein Empfinden auch ein konseuqentes Spiel erfolgen. Und der Inhalt "common law" liegt mir nicht ausreichend vor; der des deutschen Rechts hingegen schon. Aus diesem Ansatz heraus ist es nur konsequent obigen Vorschlag zum Rechtsystem zu unterbreiten.


    Sollte die allgemeine Ansicht eine Canonstrenge in dieser Angelegenheit als zutreffend ansehen, müsste ich mir das Richteramt nochmal gut überlegen.
    Dann müsste ich also entweder meinen Anspruch runterfahren und mich mit lawbabble zufrieden geben und mir die US-Serien reinziehen ODER einen anderen (ehemaligen) Beruf finden, der die Gerechtigkeitsinstanz des Charkters unterstreicht...

    Lieutenant Charles Kronos "Orca" Durand
    Commander Air Group
    CFD Iason
    Chief Justice James Matthew Hazel
    Supreme Court of the Twelve Colonies of Kobol
    Diamond of the Galaxy
    TC Orga
    Piloten/Flugbetrieb SL
    TC HQ

    Einmal editiert, zuletzt von Ikarus ()

  • Und auf welche Weise endete es bei Dir? :D
    Man könnte annehmen mit Politikwissenschaft?


    Unter anderem. Ich bin ein echter Tausendsassa, wart's ab! ;D



    Bisweilen war und ist es mir eigentlich immer sehr unlieb, mich an bestehenden Charkteren aus Film oder Literatur zu orientieren. Ich entwickle gerne ein eigens Konzept von Grund auf...


    Im LARP ist es wie in Literatur, Film und Fernsehen: Im Prinzip waren alle Ideen schon mal da, man kann sie bestenfalls neu mischen. Das einzig wirklich "eigene" im LARP ist die Darstellung dieser Mischung durch die eigene Person.



    Da in diesem Falle das GG selbst angepasst werden würde hinkt der Vergleich.


    Ein deutsches Grundgesetz, dessen Normen von einem parlamentarischen hin zu einem präsidentiellen Regierungssystem umgebaut werden, wäre aber auch kein deutsches Grundgesetz mehr. Man kann einen VW auch so anpassen, daß ein Mercedes draus wird. Nur dann ist es halt kein VW mehr. Und direkt den Mercedes zu kaufen kommt wahrscheinlich billiger, macht weniger Arbeit und dauert auch nicht so lange.



    Natürlich passt deutsches Recht nicht zu anglo-amerikan. Rahmen. Doch einen solchen habe ich auch nicht vorgeschlagen, sondern:
    Eine Abwandlung der ZPO mittels Implementierung typischer Angriffs- und Verteidigungsmittel eines US-Prozesses.
    Dies ist durchaus möglich. Während natürlich Verfahrensgrundsätze sich z.T. schon zwingend (viels ist hier im Detail umstr., aber wohl herrschende Meinung) aus dem materiellen Recht abgeleitet werden und daher nicht in Richtung common law abgewandelt werden können, ist die Lage bei einzelnen Elementen eine andere. Selbstverständlich ist auch dies nicht bei allen Elementen möglich, da z.T. ein Konflikt mit den angesprochenen Verfahrensgrundsätzen bestehen kann.


    Natürlich ist etwas in der Art durchaus irgendwie theoretisch möglich. Nur warum sollten wir das tun? Die TC-Cons sind kein rechtswissenschaftlicher Feldversuch, sondern LARP. Da geht um allgemein verständliche (Klischee-)Darstellungen und nicht um die Examensvorbereitung.



    Ich dachte, du hättest dies aufs IT bezogen, daher war diese meine Aussage auch auf das Spiel bezogen und nicht auf den recht häufigen und für Juristen i.d.R. sehr nervigen Diskurs über die Standard-LARP-Rechtsfragen (Anscheinwaffen, Haftung, Waffencheck, Vereinsstatus usw.), bei dem sich jeder via Internet selbst zum Experten ernennt. Solche Diskussionen habe ich schon häufig geführt.
    Sollte ich deinen Gegenfrage falsch verstanden haben und du sie dennoch auf das Spiel bezogen haben: Ja, im Spiel habe ich nur sehr ein paar Mal über Rechtsfragen diskutiert (meist zuständige Gerichtsbarkeit, Strafmaß etc.).


    Ich meine sowohl als auch. ;) Und glaub' mir: IT ist das in einem "modernen" LARP-Setting nicht viel anders als OT.



    Klar, so kann es funktionieren - aber eben nur wenn, das gegenüber das für wahr annimmt und nicht sagt: "Entschuldigung, aber den Fall gibt es nicht.


    Miteinander und nicht gegeneinander zu spielen ist die Grundlage von LARP. Wenn das nicht gegeben ist, kann man alles weitere eh vergessen. Daher gehe davon aus, daß man mit dir spielt und nicht gegen dich.



    Wir haben uns wohl endlich dem Kernproblem angenährt:
    Ich würde einen Richter spielen, kann dies mMn jedoch auch nur dann, wenn die Grundlage deutsches Recht ist.


    Warum? Dir ist schon klar, daß du kein Richter sein, sondern lediglich einen darstellen sollst, oder?



    Wenn ich es richtig verstanden habe, Florian, schlägst du mir aber vor, das ganze niedriger anzugehen und Pseudo-Common-Law zu simulieren.


    Ja, ich möchte LARP machen. Das mag "niedriger" sein. Aber dort können Kriegsdienstverweigerer Soldaten spielen, Klempner Ärzte darstellen und Akademiker den Dorftrottel mimen. Wirklich, das geht!



    Nach common law, werde ich jedoch keinen Richter darstellen können, da ich dafür deutlich zu jung bin. Schließlich ist der Weg zum US-Richter ein weitaus längerer als der des deutschen. Natürlich könnte man diesen Punkt ggf. modifizieren?!


    IT kann man alles irgendwie erklären. Mal abgesehen davon, daß es in den USA auch immer mal wieder Richter gibt, die kein Jura-Studium hinter sich gebracht haben. Meine erste spontane Idee für einen jungen Richter in diesem System im BSG-Universum wäre z.B. ein "Royal"-Abkömmling von Virgon, dem man in jungen Jahren einen prestigeträchtigen Versorgungsposten zugeschanzt hat.


    Allerdings solltest du dir natürlich schon überlegen, ob dein Alter und dein Auftreten/Aussehen zur Darstellung eines Richters passen. Das ist der einzige entscheidende Punkt: Man muß es dir abnehmen können. Und da ist juristisches Fachwissen der allerletzte Punkt auf der Liste der Kriterien deiner Mitspieler - sofern er überhaupt von Interesse ist.



    Mein Ausgangspunkt wäre vielmehr ein wissenschaftlicher.
    Ob ich dann daher eine zufriedenstellende Darstellung für alle Beteiligten bieten kann, weiß ich nicht. Vielleicht ist dann aber auch einfach mein eigener Anspruch zu hoch...


    Vergiß das mit dem wissenschaftlichen Anspruch. Bitte. Ganz schnell. Das wird nix. Mach' lieber LARP. Da haben wir nämlich alle was von. Niemand braucht im LARP einen IT-Arzt, der alle Knochen korrekt benennen kann. Sondern einen mit einem weißen (vorzugsweise hin und wieder oder auch ständig blutbefleckten) Kittel, der "Ist nur 'ne Fleischwunde" und "Er ist tot, Jim" sagt.



    Darf ich also Deine Aussagen in folgendem Fazit zusammen fassen (oder habe ich es falsch verstanden?):
    Die Zwölf Kolonien gehören dem common law Rechtskreis an, das betrifft jegliche Bereiche des Rechts (Rechtsquellen, Verfahren, Methodik etc.).
    Für die Darstellung bzw. das Hintergrundwissen reicht jedoch eine bloße oberflächliche Simulation (lawbabble) aus, die sich an Serien orientiert.


    Ja. Das scheint mir weiterhin die schlüssigste und simpelste Lösung zu sein.



    Dem halte ich jedoch weiterhin entgegen, dass ich gerne weiter gehen würde und auch wirklich den Inhalt anstatt nur von der Verpackung wüsste. Denn nur bei einem für die Beteiligten im Vorhinein klaren Inhalt, kann für mein Empfinden auch ein konseuqentes Spiel erfolgen. Und der Inhalt "common law" liegt mir nicht ausreichend vor; der des deutschen Rechts hingegen schon. Aus diesem Ansatz heraus ist es nur konsequent obigen Vorschlag zum Rechtsystem zu unterbreiten.


    Noch mal: Du mußt es nur darstellen, nicht wirklich können. Und das Argument "Ich schlage es vor, weil ich das eh studiere" ist doch ein wenig dünn. Da fehlt mir jedenfalls der Blick auf deine Mitspieler. Was haben die im konkreten Spiel davon?



    Sollte die allgemeine Ansicht eine Canonstrenge in dieser Angelegenheit als zutreffend ansehen, müsste ich mir das Richteramt nochmal gut überlegen.


    Es geht nicht um Kanon-Strenge, sondern um Sinn und Darstellbarkeit im LARP-Kontext. Aber ja, ein ausführlich ausgearbeitetes Rechtssystem braucht ein LARP ungefähr genauso wenig wie eine Fernsehserie.



    Dann müsste ich also entweder meinen Anspruch runterfahren und mich mit lawbabble zufrieden geben und mir die US-Serien reinziehen ODER einen anderen (ehemaligen) Beruf finden, der die Gerechtigkeitsinstanz des Charkters unterstreicht...


    Spontan würde mir ein... Priester einfallen. Keine Angst - ein Theologiestudium ist keine Voraussetzung! ;D Ansonsten wäre z.B. noch ein Bürgerrechtler oder ein Journalist denkbar.


  • Spontan würde mir ein... Priester einfallen. Keine Angst - ein Theologiestudium ist keine Voraussetzung! ;D Ansonsten wäre z.B. noch ein Bürgerrechtler oder ein Journalist denkbar.


    Das finde ich einen sehr interessanten Ansatz. Wie wäre es denn mit einem Philosophen? Entweder ein Juniorprofessor Typ "Durchstarter" der zwar die Philosophen der Kolonien herunterbeten kann, aber keinen Funken Lebenserfahrung hat oder halt einen älteren, gestandenen Professor. Mangels Richter an Bord sucht man sich eine neutrale Person die anscheinend einen Funken Gefühl für Gerechtigkeit hat, dich. Und wenn die zwei Anwälte mit ihrem Lawbabble anfangen, kannst du seufzen "Leute, redet mal so dass man euch auch versteht" und mit Aussagen fiktiver Philosophen der Kolonien dein "Urteil" begründen.

  • Ich erweitere die Alternativvorschläge noch um den "Politiker neuen Typs": Jemand, der angetreten ist, die "alten, verkrusteten und intransparenten Strukturen" aufzubrechen und alles ganz anders und besser zu machen. Sozusagen "Piratenpartei goes BSG". ;) Das hätte den Vorteil, daß du nicht nur das "moralische Gewissen" darstellen könntest, sondern gleich noch einen passenden Antagonisten der "alten Garde" hättest. ;D

  • Und auf welche Weise endete es bei Dir? :D
    Man könnte annehmen mit Politikwissenschaft?


    Unter anderem. Ich bin ein echter Tausendsassa, wart's ab! ;D


    Also ganz viel Halbwissen, kein Abschluss und Taxifahrer? ;D



    Zitat


    Im LARP ist es wie in Literatur, Film und Fernsehen: Im Prinzip waren alle Ideen schon mal da, man kann sie bestenfalls neu mischen. Das einzig wirklich "eigene" im LARP ist die Darstellung dieser Mischung durch die eigene Person.


    Das ist im Grunde richtig; aber es gibt dennoch Unterschiede hinsichtlich der Intesität der Anlehnung und der Mischung. Nehme ich 2 konkrete bereits existente Charaktere ist das etwas anders als die Mischung aus 10 verschiednene Aspekten und Eigenschaften, die man kennt, worunter natürlich auch konkrete Personen sein können. Ich tendiere eben eher zum großen Mix aus Grundlagen als zum Mix aus wenigen dafür komplexeren "Bauteilen".



    Zitat


    Natürlich ist etwas in der Art durchaus irgendwie theoretisch möglich. Nur warum sollten wir das tun? Die TC-Cons sind kein rechtswissenschaftlicher Feldversuch, sondern LARP. Da geht um allgemein verständliche (Klischee-)Darstellungen und nicht um die Examensvorbereitung.


    Gut, dass du es erwähnst, das hätte ich jetzt gar nicht vermutet. :P ;)
    Nein im Ernst, ich sehe meine OT-Kenntnisse lediglich als Chance eine noch tiefere Gestaltung im IT zu erreichen. Genauso eben, wie ein Architekt oder Statiker hervorragende Pallisaden beim Fantasy-LARP errichten kann oder ein Informatiker die Software fürs CIC programiert.



    Zitat


    Miteinander und nicht gegeneinander zu spielen ist die Grundlage von LARP. Wenn das nicht gegeben ist, kann man alles weitere eh vergessen. Daher gehe davon aus, daß man mit dir spielt und nicht gegen dich.


    Warum spielt man plötzlich gegeneinander, wenn man aufgrund von Unklarheiten im Spiel anfängt zu diskutieren? Das ist absolut unschön und sollte unbedingt vermieden werden. Doch, wenn ein Spieler einem anderen plötzlich bevormundet, wie es denn ist, sind die Betreffenden i.d.R. nicht besonders erfreut.
    Daraus ein Gegeneinader abzuleiten, kann ich nicht nachvollziehen. Ganz im Gegenteil, man vesucht dann doch zu einem gemeinsamen Spiel zu finden.
    Natürlich sollte dies die Ausnahme bleiben, und ich gehe aufgrund meiner langjährigen LARP-Erfahrung ebenfalls davon aus, dass die allermeisten Spieler bis zur äußersten Grenze immer auf den anderen eingehen werden. Bei der Bestimmung von Hintergründen des Gegenübers setzt aber meist die Grenze ein.


    Zitat


    Warum? Dir ist schon klar, daß du kein Richter sein, sondern lediglich einen darstellen sollst, oder?


    Diesbezüglich verweise ich auf obiges: Ich sehe es als Chance das nötige Know-How einzubringen.
    Da ich weder OT Richter bin noch es sich um eine reale Welt handel, liegt so oder so natürlich stets eine Darstellung vor. Die Frage ist lediglich die Spieltiefe


    Zitat

    Wenn ich es richtig verstanden habe, Florian, schlägst du mir aber vor, das ganze niedriger anzugehen und Pseudo-Common-Law zu simulieren.


    Ja, ich möchte LARP machen. Das mag "niedriger" sein. Aber dort können Kriegsdienstverweigerer Soldaten spielen, Klempner Ärzte darstellen und Akademiker den Dorftrottel mimen. Wirklich, das geht!


    Tatsächlich, und ich hatte immer so ein schlechtes Gewissen als Zivi beim Fantasy-Live zu kämpfen. *lol*


    Wir denken hier nicht in unterschiedlichen Kategorien, sondern nur in unterschiedlicher Intesität, Spieltiefe, Maß der Dinge oder wie auch immer man es nennen möchte. Ich kann bspw. einen IT-Glauben auf einer halben Seite niederschreiben, ich kann jedoch auch einen 200-Seitige IT-Glaubensschrift anfertigen (und ja, diese wurde und wird im LARP zur Gänze benutzt!).



    Zitat


    IT kann man alles irgendwie erklären.


    Ich nehme das als ein: "Ja, in Ordnung, darin könnte man vom common law Rechtskreis abweichen."
    Dann könnte ich dabei bleiben.
    Der gewiefte Verschwörunsgtheoretiker würde mir vermutlich nun unterstellen: Daher setzt er so hoch an, er wollte nur den Knackpunkt "abgesegnet" bekommen: Einen jüngeren Richter wie in Deutschland... :D



    Zitat


    Vergiß das mit dem wissenschaftlichen Anspruch.
    [...]
    Noch mal: Du mußt es nur darstellen, nicht wirklich können. Und das Argument "Ich schlage es vor, weil ich das eh studiere" ist doch ein wenig dünn. Da fehlt mir jedenfalls der Blick auf deine Mitspieler. Was haben die im konkreten Spiel davon?


    Auch das läuft auf obige Aussage hin: Chance druch Know How. Das ist dann durchaus als ein Angebot für die Mitspieler zu sehen, insbesondere eben auch für Cait und den JAG-Anwalt (dessen Name mir leide rimme rnoch nicht bekannt ist). Für uns wäre solch ein eigenes Regelsystem (als die TC-Rechtsordnung) lediglich ein Spielangebot i.w.S. (also auch als Hintergundwissen) zu verstehen.
    Den fehlenden Blick auf meine Mitspieler weise ich daher entschieden als Unterstellung zurück.


    Zitat

    Aber ja, ein ausführlich ausgearbeitetes Rechtssystem braucht ein LARP ungefähr genauso wenig wie eine Fernsehserie.


    Naja, Fersehserien spielen selten mehrmals 3/4 Tage am Stück in Echtzeit... (auch 24 erreicht das nicht)
    Zudem sind Fernsehcharaktere meines Erachtens auch nie so tiefgehend konstruiert wie das bei vielen (vor allem auch recht alten) LARP-Chars der Fall ist.



    Zitat

    Priester einfallen. Keine Angst - ein Theologiestudium ist keine Voraussetzung! ;D Ansonsten wäre z.B. noch ein Bürgerrechtler oder ein Journalist denkbar.


    Priester ist mir zu nah am Fantasy-LARP. Hier könnte ich jedenfalls kein Know How einbringen! ;)
    Jounalisten gibt es laut SL wohl schon zu viele, das war nämlich mein dritter Konzeptvorschlag bevor ich zum Richter auf Patricks Vorschlag hin kam.


    Ich denke, ich bleibe wohl doch eher beim Richter, sofern die sofortige Berufung nach dem Studium von der SL bestätigt/ermöglicht wird. Unabhängig davon, ob ein System erwünscht ist oder Common Law SIM ausreicht.
    Der Kampf zur Stärkung der Rechte einer bestimmten Personengruppe mit einer doch wohl recht liberalen Ausrichtung ist sowieso schon im Konzept enthalten, und erfasst wohl Elemente des Bürgerrechtlers und des BSG-Piraten! :D



    Mich würde jetzt mal noch brennend ein Statement seitens der SL interessieren.

    Lieutenant Charles Kronos "Orca" Durand
    Commander Air Group
    CFD Iason
    Chief Justice James Matthew Hazel
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    Piloten/Flugbetrieb SL
    TC HQ
  • Also ganz viel Halbwissen, kein Abschluss und Taxifahrer? ;D


    Nee, breitgefächerte Bildung, verheiratet und ohne Führerschein. :P Und du mach' erstmal deinen Abschluß, dann reden wir in dem Punkt weiter! :D



    Nein im Ernst, ich sehe meine OT-Kenntnisse lediglich als Chance eine noch tiefere Gestaltung im IT zu erreichen. Genauso eben, wie ein Architekt oder Statiker hervorragende Pallisaden beim Fantasy-LARP errichten kann oder ein Informatiker die Software fürs CIC programiert.


    Im Gegensatz zu Palisaden und Bauten bringt dein "customized law" aber erstmal niemandem außer dir (und vielleicht ein oder zwei anderen, die OT vielleicht auch Juristen sind), einen Spielgewinn. Und eine "tiefere Gestaltung", also möglichst viel Expertenwissen in Form von ellenlangen Hintergrundinformationen, braucht LARP so dringend wie der Fisch das Fahrrad.



    Warum spielt man plötzlich gegeneinander, wenn man aufgrund von Unklarheiten im Spiel anfängt zu diskutieren? [...]
    Bei der Bestimmung von Hintergründen des Gegenübers setzt aber meist die Grenze ein.


    Dir ist offenbar entgangen, daß die beiden Protagonisten in meinem Beispiel gemeinsam während des Spiels etwas festlegen, das beiden einen Spielgewinn mit offenem Ausgang bringt. Was du möchtest, ist eine in deinem OT-Fachgebiet bis ins letzte Detail festgelegte objektive Spielrealität, an die sich jeder halten soll. Und das ist im LARP weder nötig noch möglich. Ja, ich halte es sogar für schädlich, da gerade das allmähliche "Füllen" von noch leeren bzw. kaum verwendeten Hintergrundaspekten im laufenden Spiel einen großen Teil der Freiheit und des Spielvergnügens im LARP ausmacht.



    Diesbezüglich verweise ich auf obiges: Ich sehe es als Chance das nötige Know-How einzubringen.


    Nur was soll dieses "Know-How" bringen? Macht eine bis ins letzte Detail medizinisch korrekt dargestellte Blinddarm-OP das Spiel irgendwie besser als eine, die einfach "nur" gut dargestellt aussieht?



    Wir denken hier nicht in unterschiedlichen Kategorien, sondern nur in unterschiedlicher Intesität, Spieltiefe, Maß der Dinge oder wie auch immer man es nennen möchte. Ich kann bspw. einen IT-Glauben auf einer halben Seite niederschreiben, ich kann jedoch auch einen 200-Seitige IT-Glaubensschrift anfertigen (und ja, diese wurde und wird im LARP zur Gänze benutzt!).


    Genau. Nur die 200 Seiten wird wahrscheinlich niemand außer den Autoren jemals lesen oder verinnerlichen und sie werden zudem Interessierte abschrecken. Es hat schon seinen Grund, warum meine Ausführungen zum politischen System so übersichtlich geraten sind. Damit kann nämlich jeder Politikspiel betreiben.



    Auch das läuft auf obige Aussage hin: Chance druch Know How. Das ist dann durchaus als ein Angebot für die Mitspieler zu sehen, insbesondere eben auch für Cait und den JAG-Anwalt (dessen Name mir leide rimme rnoch nicht bekannt ist). Für uns wäre solch ein eigenes Regelsystem (als die TC-Rechtsordnung) lediglich ein Spielangebot i.w.S. (also auch als Hintergundwissen) zu verstehen.
    Den fehlenden Blick auf meine Mitspieler weise ich daher entschieden als Unterstellung zurück.


    Naja, du beschränkst deinen Blick auf maximal zwei Mitspieler und möchtest für einen Kreis von drei Personen und einen wohl nur wenig bis gar nicht bespielbaren Aspekt im LARP ein eigenes "Regelsystem". Da erlaube ich mir schon den Hinweis, daß dir der Blick auf die Gesamtheit der Mitspieler etwas fehlt. Ich jedenfalls möchte verhindern, daß man Juristen im BSG-LARP zukünftig nur noch nach ein paar Semestern Rechtswissenschaften und dem Studium eines seitenlang beschriebenen IT-Rechtssystems spielen kann.



    Zudem sind Fernsehcharaktere meines Erachtens auch nie so tiefgehend konstruiert wie das bei vielen (vor allem auch recht alten) LARP-Chars der Fall ist.


    Niemand interessiert sich dafür, wie "tiefgehend konstruiert" ein LARP-Charakter ist. Es zählt nur, was konkret auf Con im Spiel abgeliefert wird. Und da funktionieren Schablonen und Klischees in der Regel besser.

  • Zitat

    Nee, breitgefächerte Bildung, verheiratet und ohne Führerschein. :P Und du mach' erstmal deinen Abschluß, dann reden wir in dem Punkt weiter! :D


    Bevor es noch ausufert, verzichte ich lieber auf einen Konter. ;D


    Zitat

    Was du möchtest, ist eine in deinem OT-Fachgebiet bis ins letzte Detail festgelegte objektive Spielrealität, an die sich jeder halten soll. Und das ist im LARP weder nötig noch möglich. Ja, ich halte es sogar für schädlich, da gerade das allmähliche "Füllen" von noch leeren bzw. kaum verwendeten Hintergrundaspekten im laufenden Spiel einen großen Teil der Freiheit und des Spielvergnügens im LARP ausmacht.


    Bis ins letzte Detail stand niemals zur Debatte... Und gerade das Füllen hatte ich oben ja ebenfalls angesprochen. --> Benötigte Normen, bspw. Straftatbestände, könnten dann immer noch im Spiel modifiziert werden. Eine vollständige Rechtssystem-Erstellung erachte ich auch für nicht sinnvoll und nicht machbar.



    Zitat

    Nur die 200 Seiten wird wahrscheinlich niemand außer den Autoren jemals lesen oder verinnerlichen und sie werden zudem Interessierte abschrecken.


    Tja, das habe ich schon ganz anders erlebt! Es kann sich sogar dahin entwicklen, dass andere Spieler der Gruppe irgendwann die 200 Seiten besser als oder mindestens genauso gut kennen wie der Autor.


    Zitat

    Es hat schon seinen Grund, warum meine Ausführungen zum politischen System so übersichtlich geraten sind. Damit kann nämlich jeder Politikspiel betreiben.
    [...]
    Ich jedenfalls möchte verhindern, daß man Juristen im BSG-LARP zukünftig nur noch nach ein paar Semestern Rechtswissenschaften und dem Studium eines seitenlang beschriebenen IT-Rechtssystems spielen kann.


    Das ist ein gutes Argument, das ich tatsächlich noch nicht im Blick hatte: Nachhaltigkeit.
    Unter diesem Aspekt muss ich mir wirklich die Frage stellen, ob mein Vorschlag nicht unfair ist.



    Zitat

    Niemand interessiert sich dafür, wie "tiefgehend konstruiert" ein LARP-Charakter ist. Es zählt nur, was konkret auf Con im Spiel abgeliefert wird. Und da funktionieren Schablonen und Klischees in der Regel besser.


    Und auch das Abliefern ist eben umfangreicher im LARP, wodurch auch der Charakter umfangreicher als im Fernsehen ist.
    Die tiefgehende Konstruktion kann selbstverständlich auch nur äußerlich d.h. durch Anschauen der Serie oder durch Erleben im Spiel gemessen werden.
    Die Konstruktion ist allerdings auch immer die Grundlage und Voraussetzung für die Improvisation im LARP.
    Bei fehlender Konstruktion in Bereich x oder y - die natürlich immer wieder im LARP vorkommt und auch vorkommen soll - hilft immer die Gesamtkonstruktion und das Zurückgreifen auf die generellen Kenntnisse und Erfahrungen des Spielers.




    Mal ganz nebenbei bemerkt: Ich hätte nicht gedacht, dass dieser kleine Teil meines Char-Konzepts so kontrovers werden würde.
    Dennoch finde ich das gut, schließlich schärft die Diskussion das Auge fürs Detail und das Bewusstsein dafür, wo es hingehen soll und wie man spielen möchte. ;)



    Dein Argument mit der (von mir im Falle meines Konzepts veranschlagten) Exklusivität für wenige Personen, ist wirklich gut.
    Ich neige tatsächlich allmählich dazu, deinem Weg zu folgen. ;)



    Bleiben für mich also nur wenige offene Fragen:
    Vollständige Analogie im Spiel zum Recht der Vereinigten Staaten? --> Common law; daher nur Simulation nach gängigen Klischées
    Wie ist die Gerichtsverfassung in Hinblick auf die Kolonialen Gerichte?
    Mein Vorschlag:
    Pro Planet gibt es mehrere Koloniale Bezirksgerichte und ein Berufungsgericht. Der Colonial Supreme Court ist auf Libran.


    Werdegang eines Juristen/Richters?
    Mein Vorschlag:
    Es gibt zwar Studiengänge, in denen das Common Law gelehrt wird, für Anwälte vor den Kolonialgerichten ist jedoch allein das Colonial Bar-Examen notwendig.
    Um Richter zu werden, ist in der Regel eine längere Zeit bei der Staatsanwaltschaft oder als Anwalt notwendig, in der man sich mit einer guten Quote an gewonnen Prozessen hervortun muss. Stellenweise werden exzellente Absolventen mit herausragenden Prozessquoten in spezialisierten Bereichen schon nach sehr kurzer Zeit zum Richter berufen.

    Lieutenant Charles Kronos "Orca" Durand
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    • Offizieller Beitrag


    Mich würde jetzt mal noch brennend ein Statement seitens der SL interessieren.


    Die SIM versucht gerade sich nicht an einem Paragrafen aufzuhängen...


    Ich kann das Bedürfnis nach einer fundierten Basis für das eigene Rollenspiel sehr gut nachvollziehen. Ich selbst besitze mehrere Buchmeter
    zu verschiedenen Themenbereichen, die ich für mein Charakterspiel in verschiedenen Genres gelesen habe. ABER ich erwarte von niemanden
    meiner Mitspieler diese Bücher ebenfalls zu lesen.


    Als SL stellt mich die aktuelle Diskussion vor eine sehr gewichtige Frage: In wie weit erwartet ihr als Spieler, dass wir auf dieses Thema auf einer
    Con eingehen? Müssen wir, damit die Juristen-Spieler glücklich werden, ebenfalls Jura studieren und uns mit den Feinheiten der amerikanischen
    Prozessführung auseinandersetzen?
    Oder wird es reichen ein paar John Grisham Verfilmungen und Law&Ordner Folgen gesehen zu haben, um ein Gefühl für die cineastische Umsetzung
    zu bekommen?


    Wir als SIM legen großen Wert darauf, dass es nur sehr niedrige Zugangshürden zu verschiedenen Charakterkonzepten gibt. Man kann bei uns Medics
    spielen, ohne ein Medizinstudium absolviert zu haben, Marines ohne PFT, Piloten ohne T1 und so weiter. Die gemeinsame Basis für das Spiel ist das,
    was wir in der Serie "Battlestar Galactica" sehen. Was wir im Rollenspiel simulieren ist ja nicht die echte Navy oder Marine Infanterie, sondern wie sie
    cineastisch inszeniert werden.


    Ronald D. Moore hat in seinem Blog geschrieben, dass die Basis der Rechtssprechung in den Kolonien die "Articles of Colonization" sind, diese sind
    analog zu der Verfassung der USA. Auch andere Szenen in der Serie lassen konkludent darauf schließen, dass in den Kolonien von Kobol angloamerikanisches
    Recht angewendet wurde, als das Common Law. Außerdem gelten für die Streitkräfte eigene Gesetze (Uniform Code of Military Justice).


    Falls wir jemals in die Verlegenheit kommen sollten (für den TC 4 steht das tatsächlich im Raum) einen Gerichtsprozess zu inszenieren, dann werden wir ein
    entsprechendes Briefing für SC und NSC rausgeben.


    ....


    Ich hatte letzte Nacht einen Albtraum, dass Commander Reed auf Grund eines Verfahrensfehlers bei der Auslegung der Geschäftsordnung
    der Colonial Fleet abgesetzt wurde. Allerdings wurde fristgerecht Rechtsmittel eingelegt und nun warten wir auf eine Entscheidung des OVG Münster,
    während der Hängebeschluß wie ein Damoklesschwert über uns hängt und die Iason nur noch durch einen kommissarischen XO geführt wird, der die
    laufenden Geschäfte abwickeln darf, aber nicht mehr. Und die Opposition der Cylonen in der nächsten Sitzung einen Stimmenmehrheit bekommt und
    den kommissarischen Befehlshaber abwählt...jetzt kann uns nur noch ein GO-Antrag zu rechten Zeit retten und eine rechzeitige Änderung der
    Satzung...

    • Offizieller Beitrag

    Nachtrag:


    Das Rechtssytem der Kolonien
    (aus Battlestar Wiki)


    Hier soll gezeigt werden. wie die Gesetze von den Kolonisten vor und nach dem Fall der Zwölf Kolonien behandelt werden. Es gibt nur wenige bekannte Gesetze und Präzedenzfälle, der Rest muss daraus konkludent geschlossen werden.


    Die Verfassung der Zwölf Kolonien


    Die Articles of Colonization sind die Verfassung der Zwölf Kolonien und die Grundlage der bürgerlichen Rechte. Sie wurden vor 52 Jahren nach dem Cylon War ratifiziert.


    Dieses Ereignis war offenbar eine Reaktion auf den
    Cylonenkrieg, um sich gegen einen gemeinsamen Feind zu vereinen. Vor der Verfassung schienen die Kolonien eingenständige Nationen zu sein und es kam sogar zu Kämpfen zwischen ihnen.


    Der Jahrestag der Unterzeichnung der Verfassung ist der Colonial Day).


    Beispiel: Artikel 21


    Chief Tyrol berief sich auf den Artikel 21 der Verfassung der Zwölf Kolonien, während er von Colonel Tigh verhört wurden nachdem er von Kobol zurück kam


    Beispiel: Artikel 23


    Während der Befragung, wie Aaron Doral an Bord der
    Galactica und Zugang zum Munitionslager bekommen konnte, berief sich Chief Tyrol auf Artikel 23 um zu verhindern, dass er sich selbst belasten würde. Während Sergeant Hadrian versuchte, dies als Hinweis seiner Schuld zu verwenden, sagte Commander Adama Präsidentin
    Roslin, dass es keine rechtliche Grundlage dafür gäbe.


    ( Dies entspricht dem Recht auf Verweigerung der Aussage gegen sich selbst des 5. Zusatzartikels zur Verfassung der Vereinigten Staaten )


    Amnestie, Begnadigungen und Ablösungen


    Der Präsident hat die Befugnis, Amnestie und
    Begnadigung auszusprechen. Er hat eine breite
    Palette von Optionen zur Erweiterung der Begnadigung. Vor dem Angriff der Cylonen, bietet Präsident Richard Adar Tom Zarek eine volle Amnestie für seine Verbrechen, wenn Zarek auf Gewalt verzichtet. Präsidentin Laura Roslin befürwortet eine Amnestie für diejenigen in der Flotte, die zusammen mit den Cylonen auf Neu Caprica gearbeitet haben und als amtierender Präsident befürwortet Lee Adama eine Amnestie für die Final Four.


    Der US-Verfassung verleiht dem Präsidenten die Macht zu begnadigen und Begnadigungen auszusprechen. Diese Sentenz wurde weiter ausgelegt, und zu Verzeihung, bedingte Begnadigung, Remissionen von Geldbußen, Verfristungen und Amnestien erweitert. Ähnliche Sentenzen in der Satzung der Kolonisation können erklären, warum Laura Roslin das Wort Generalamnestie verwendet, um die Amnestie, die sie in Mitarbeiter gewährt zu beschreiben.


    Asyl


    Die Bürger der Kolonien können um Asyl beim Militär bitten. Rya Kibby, ein 17-jähriger Frau von Gemenon, ersucht erfolgreich um Asyl.


    Das Ergebnis des Asyl in Kibby Fall war der erfolgreiche Abbruch ihrer Schwangerschaft gegen den Willen ihrer Eltern.


    Drogenkonsum in der Freizeit


    Vor dem Ersten Cylonenkrieg verabschiedete die Kolonien Gesetze über die Legalisierung von Drogen, wie z.B. Opium. Dies war das Ergebnis der jahrzehntelangen heftige Debatte unter den Zwölf Kolonien, über die effektive Bekämpfung von Gewinnerzielungsabsichten von Drogenhändler und Konsorten. Die Ergebnisse dieser Gesetzgebung konnten in den Opiumhöhlen auf Caprica gesehen werden.


    Die Gesetze bezüglich des Drogenkonsums sind in der Zeit nach dem Waffenstillstand nicht aufgehoben worden. Die rechtlichen Folgen der Drogenkonsum in der Freizeit sind nicht verfügbar. Es scheint allerdings so, dasses neben legalen Drogen auch illegale Drogen existieren.



    Abtreibungsrecht


    Vor dem Angriff der Cylonen ist Abtreibung ein stark diskutiertes Thema in den Kolonien, trotz ihrer Legalisierung. Insbesondere argumentieren die Gemenese gegen die Praxis aus religiösen Gründen; Laura Roslin erhebt den Anspruch, dass sie für die reproduktiven Rechte von Frauen in ihre gesamtne politische Karriere gekämpft hat.


    Als Ergebnis der Bevölkerungsprognosen von Gaius Baltar hob Roslin die Abtreibungsgesetze auf. Damit ist Abtreibung in der Überlebenden Flotte illagal .


    Kolonien und spezielle Gesetze


    Jede Kolonie hat ihre eigenen Gesetze als Teil ihrer Autonomie gegenüber der Bundesregierung. Zum Beispiel auf Gemenon gehören Kinder rechtlich ihren Eltert, bis sie 18 Jahre alt sind.


    Darüber hinaus wird die von Gaius Baltar erstellte Studie über die Zusammenarbeit mit den Zylonen zwischen der Flotten Führung und gerichtlichen Sachverständigen unter der Berücksichtigung der kolonialen Gesetze bzw. Präzendenzfälle diskutiert. Dies impliziert die Abwesenheit eines föderalen Strafgesetzbuch. Es fehlt eine umfassende juristischen Bibliothek der Gesetze aller Kolonien in der Flotte.


    Die Cylonen


    Rechtlich gesehen sind die Cylonen (auch in ihrer humanoiden Form) keine Menschen und daher wird ihnen keine Kombatanten-Status gewährt.


    Cylonische Gefangene werden gefoltert und ohne Gerichtsverfahren hingerichtet.


    Die cylonische Fraktion, die sich mit der Colonial-Flotte nach dem cylonischen Bürgerkrieg verbündet, besteht auf den bürgerlichen Rechten der Menschen im Gegenzug für ihre Technologie.


    Die alliierten Cylonen erhalten einen Sitz im Schiffs-Kollegium, dieser wird durch eine Nummer Sechs namens Sonja besetzt. Sie bleiben dennoch semi-autonom, was die Hochverratsanklage gegen Sharon Valerii belegt wird.


    Gerichtsverfahren
    Das Jury-Verfahren über Gaius Baltar.


    Das koloniale Recht kennt Schöffengerichte (Jury) sowie reine Richter Gerichte. Das Recht auf ein Verfahren vor einer Jury von seinesgleichen scheint durch die Verfassung der Kolonien Von Kobol garantiert zu werden. Allerdings wird Gaius Baltar von fünf Richtern, die nach dem Zufallsprinzip aus den Kapitänen der Flotte ausgewählt werden veurteilt. Die Verwirrung vor Baltars Verhandlung weist darauf hin, dass kein ziviler Rechtsrahmen innerhalb der Flotte besteht, zumindest nicht auf Bundesebene.


    Die Staatsanwaltschaft und die Verteidigung der Angeklagten wird von Anwälten und zuweilen rechtliche Helfer durchgeführt.


    Kriegsgerichte


    In der Colonial Fleet, können Verstöße gegen das zivile und militärische Recht vro Kriegsgericht gebracht werden.


    Zum Beispiel stellt Admiral Kain Galen Tyrol und Karl Agathon wegen der Tötung von Lieutenant Thorne vor ein Kriegsgericht.


    Präsidentiale Bestimmungen


    Während der zweiten Amtszeit von Präsident Laura Roslin, erlässt sie verschiedene Not -und geheim Bestimmungen für die Überlebenden. Einige von ihnen beschneiden die bürgerlichen Freiheiten innerhalb der Flotte.


    Notverordnung 17


    Untersagt Versammlungen von mehr als 12 Personen. Diese Bestimmung ist nach einem brutalen Angriff auf Baltars Kult und seine Gemeinde von den Sons of Ares erlassen worden. Roslin behandelt Baltar als special case und erlässt diese Bestimmung ohne die Zustimmung des Qourums. Es wird von einer Dringlichkeitssitzung des Kollegiums durch den Delegierten Lee Adama angefochten und aufgehoben.


    Ubekannte Verodnung


    Befasst sich mit der Reparatur eines Aufzugs.