Da nun endlich die vorlesungsfreie Zeit begonnen hat, habe ich auch die Zeit gefunden, mir mal weitere Gedanken für meine Teilnahme am TC 4 zu machen.
Ich möchte einen Richter spielen, also einen Zivilisten.
Um diesen auch gut darstellen zu können, muss ich mich im Rechtsystem der Zwölf Kolonien auskennen.
Es geht mir also im folgenden darum, das Rechtsystem als Grundlage meines Spiels zu besprechen - also der Zustand vor dem Angriff der Zylonen.
Dies kann dann auch als Grundlage für etwaige Verfahrne im Spiel darstellen, allerdings muss sich so etwas entwicklen und kann bzw. sollte meiner Meinung nach eben nicht im Vorhinein geplant werden. Dennoch finde ich eine gemeinsame Grundlage wichtig, um im Fall der Fälle das ganze auch konsequent darstellen zu können.
Die Grundlagen des Rechtssystems der Zwölf Kolonien
Kontakt gab es in der BSG-Vorlage sowohl beim Rechtsprozess gegen Balthar, den Militärtribunalen als auch bei den Gesprächen über Bill Adams Vater Joseph.
Ferner beruft sich Tyrol auch auf Artikel der Verfassung, welche wohl der amerikanischen stark ähnelt.
In der Serie Caprica gibt es sogar einige Szenen mit Joseph Adama vor Gericht oder im Gespräch mit dem Richter.
Die dadurch erhaltenen Eidnrücke veranlassen mich zu dem Rückschluss, dass wie bspw. auch beim Militär, das Rechtssystem nach dem Kanon wohl stark an das US-amerikanische common law angelehnt sein dürfte, wobei es Bundesrecht und bundesstaatliches Recht gibt.
Rechtsquellen sind zwar auch die kodifizierten Gesetze, eine große Rolle spielen aber vor allem auch die Präzedenzfälle, schließlich ist das common law Fallrecht.
Analog hierzu dürfte es also colonial law und inter-colonial law bzw. federal (colonial) law geben.
Das Gerichtssystem selbst entspricht wohl ebenfalls stark dem US-amerikanischen.
Gedanken zur Umsetzung des Rechtssystems der Zwölf Kolonien beim LARP
Die direkte und vollständige Anlehnung ans Common Law halte ich schlicht für unmöglich, da hierfür zu viel geschrieben werden müsste.
Vielmehr würde ich folgende Konzept-Überlegung ins Spiel bringen:
deutsches Recht + Modifikation/Erweiterung aufgrund des Settings + Elemente des US-Gerichtssystems bei Verhandlungen
Als Grundlage des Rechts dient also das deutsche Recht, welches an das Setting modifiziert und erweitert wird (z.B. Raumfahrt, mehrere Planeten etc.).
Bei Verhandlungen kommen zum deutschen Gerichtssystem die typischen amerikanischen-Gerichtsverfahrenselemente hinzu: Einsprüche bei Zeugenbefragung, ggf. Jury-Verfahren (wobei diese auch in den USA entgegen des Filmklischées nur noch sehr selten sind!), der berühmte Grichtshammer, die Anrede "Euer Ehren", die Sitzaufteilung im Saal, die Möglichkeit von Sammelklagen, strengere Beweisregeln usw...
So könnte man ein paar Gesetze schon vor dem Con abwandeln und an die Gegebenheiten anpassen (vor allem Strafgesetze, Militärstrafrecht, aber auch Familienrecht und Kollisionsrecht für Handlungen im Weltraum oder bei Beteiligung von Personen verschiedener Kolonien).
Zudem wäre es meiner Einschätzung nach auch möglich, eine eigene vereinfachte Gerichtsverfahrensordnung zu verfassen.
Die vorwiegend interessanten und relevanten Artikel der Amerikanischen Verfassung ließen sich bestimmt ebenfalls zu einer Kolonialen abwandeln.
Bei der Con selbst hätten dann Cait, der JAG-Anwalt (sorry, dass ich nicht weiß, wer du bist) und ich immer eine gemeinsame Grundlage.
Andere im Spiel relevant werdende Gesetze/Normen können wir dann ja jedesmal im Spiel noch schnell anpassen und uns so auf eine gemeinsame Grundlage für dne Fall einigen.
Soviel vorerst dazu von meiner Seite. Ich bin gespannt auf die Diskussion.