Beiträge von Caitlin

    099.04857, New Caprica

    (knapp zwei Wochen nach TC 14,5)


    Mac stolperte kraftlos einige Schritte vorwärts, als ihn erneut ein harter Schlag zwischen die Schulterblätter traf. Kurz darauf zwang Ryback ihn vor dem Podium auf dem Hauptplatz auf die Knie. Neben ihm knallte einen Moment darauf sein Zeltnachbar Eric auf den Boden. Wegen seines zugeschwollenen Auges konnte er die Leute zwar kaum sehen, aber der Geräuschkulisse nach war der Platz voll. Vermutlich hatten sie restlos jeden aus dem Lager zusammengetrieben, um sich das hier anzusehen. Vielleicht waren die Bewohner des Camps aber auch freiwillig hier, dachte er einen Augenblick später, denn eigentlich klangen das Raunen der Menge und die gelegentlichen Rufe eher danach, als gälte deren Wut ihnen.


    Er lachte gequält auf und kassierte dafür direkt einen Schlag mit der flachen Hand auf den Hinterkopf, der ihn beinahe mit dem Gesicht voraus in den Dreck beförderte. Wer konnte es ihnen schon verdenken? Seit die Farm gebrannt hatte, waren die ohnehin kargen Rationen noch ungenießbarer geworden und jeder, der irgendwie an seiner vorigen Stelle abkömmlich war, war zu Wiederaufbau- und Feldarbeit herangezogen worden. Schwere, schmutzige Arbeit, dazu widerlicher Fräß und massive Schikane durch die Polizeikräfte. Ryback, unterstützt von Keleb und jedem einzelnen sogenannten Officer hatten in den letzten beiden Wochen keinen Stein auf dem anderen gelassen und das Lager mehrmals völlig auf den Kopf gestellt auf der Suche nach denen, die dem als Terroristen verschrienen Widerstand geholfen hatten.


    Am Rande nahm Mac wahr, dass die Menge verstummte, als hinter ihnen Meinhard auf das Podium trat und eine sicher mitreißende Rede über Omegas neue Gesellschaftsordnung, ihre Regeln, und eine bessere Welt hielt. Er drehte den Kopf zu seinem Kumpel und zwang mühsam ein Grinsen auf die rissigen, blutigen Lippen. Eric erwiderte den Blick und murmelte, kaum verständlich: „So hab ich mir meine fünf Minuten Ruhm aber nicht vorgestellt.“ Das aufgesetzte Lachen seines Mitbewohners verwandelte sich dank Kelebs Knie in seiner Seite in ein röchelndes Husten. Mac sah schnell wieder nach vorn, ehe er auch direkt wieder Schläge kassierte.


    Hinter ihm verkündete Meinhard gerade, dass man bei „diesen beiden Verrätern“ neben Kunstdünger auch weiteres Material gefunden hatte, das sich zum Bombenbau verwenden ließ. Er starrte stur geradeaus und versuchte angestrengt das nun eindeutig zornige Raunen der Menge zu überhören. Die glaubten das doch nicht wirklich? Ein Blick auf die erste Reihe, deren Gesichter er trotz seines pochenden Kopfes und dem nutzlosen Auge gerade so einigermaßen erkennen konnte, entmutigten ihn sofort. Doch, sie glaubten das. Zumindest mehr als genug von ihnen. Meinhard erzählte derweil von ihrem umfänglichen Geständnis, aufgrund dessen jeder Zweifel an ihrer Mittäterschaft ausgeräumt werden konnte. Klar hatten sie gestanden, er hätte irgendwann einfach alles gesagt, nur um endlich in Ruhe gelassen zu werden. Er schüttelte wild den Kopf und kämpfte sich auf die Füße, brüllte dem wütenden Mob vor sich entgegen: „Das ist nicht wahr! Glaubt denen kein Wort!“ Mit der Kraft der puren Verzweiflung riss er sich los und entging ihrem Versuch, ihn zurück auf den Boden zu bringen. „Wir sollen doch nur den Kopf hinhalten! Wir haben nichts mit Hayes und seinen Leuten…“ Der Rest des Satzes ging in einem Aufschrei unter, als ihn ein Schlagstock erst in die Rippen und dann in die Kniekehle traf. Ryback packte ihn hart im Genick und schleifte ihn zurück vors Podium, wo sie ihn dieses Mal besser festhielt. Es war gar nicht nötig, er japste immer noch nach Luft und war sicher, dass da ein paar Rippen gebrochen waren, so wie jeder Atemzug schmerzte.


    Tränen der Verzweiflung rannen ihm übers Gesicht und auch in Erics Blick zeigte sich nur noch panische Angst und blankes Entsetzen. Was Meinhard trotz seines kurzen Aufbegehrens da redete, hörte er überhaupt nicht mehr. Mac zwang sich, den Rücken durchzudrücken und die Menge anzusehen. Hinter sich hörte er, wie eine Waffe gezogen wurde und die Sicherung klickte. Er hob den Kopf und setzte eine versteinerte Mine auf. Er würde auf keinen Fall betteln und wenn er schon sterben müsste, dann würde er zumindest…

    Liebe Bürgerinnen und Bürger,


    wir haben uns aufgrund der anhaltend schwierigen Lage hinsichtlich der Corona-Pandemie entschlossen, auch in diesem Jahr keine größere Live-Veranstaltung abzuhalten.


    Die Eckdaten für diesjährige andere Veranstaltungen aus der Twelve Colonies - Reihe:

    TC 14,5 "Resistance" vom 07.05. bis 09.05.2021 online per Discord


    Beste Grüße

    Die Omega-Administration

    Hier eine chronologische Übersicht, in welcher Reihenfolge unsere vielen schönen und unschönen Erlebnisse stattfinden. Ich versuche daran zu denken, neue Posts auch immer zeitnah einzupflegen, aber man darf mich auch gerne stupsen, wenn ich es mal vergesse. Falls jemand etwas schreiben möchte und nicht richtig weiß, wann es am besten einzuordnen ist, kann man mich auch fragen... sagen wir, ich führe sehr umfangreiche und vielleicht auch etwas exzessive Timelines und kann vermutlich helfen :)


    Flugblätter


    055. - 057.04857 - Twelve Colonies 14


    057.04857

    Nalim geht frische Luft schnappen


    058.04857

    Dr. Minden behandelt Allergien

    Dr. Cole ist abgelenkt

    Trigger und Gadget verabschieden sich

    Easy sagt auch auf Wiedersehen

    Millers Racheschwur


    069.04857

    Sellars macht Bekanntschaft mit Lieutenant Ryback


    075.04857

    Skenes alte Gewohnheiten


    079.04857

    Grayme trifft auf ehemalige Kameraden

    Yacovelli auf Beobachtungsposten


    084.04857

    Summer und der Stein


    085. - 087.04857 - Twelve Colonies 15


    261.04857

    Raynor in explosiver Stimmung


    057. - 060.04858 - Twelve Colonies 16

    Liebe Bürgerinnen und Bürger von New Caprica,


    TC 16 findet vom 15.10. bis 18.10.2020 im Waldpädagogikzentrum Göttingen - Haus Rotenberg (37412 Herzberg) statt 1f642.png


    Beste Grüße

    Die Omega-Administration

    Ich habe soeben die erste allgemeine Rundmail an die Vereinsmitglieder geschickt. Sollte jemand sie nicht bekommen haben, dann lasst es mich bitte wissen und teilt mir eure aktuelle Mailadresse mit :)

    Liebe Bürgerinnen und Bürger von New Caprica,


    in der Galerie könnt ihr euch jetzt das Video zu TC 14 anschauen.


    Ehre, wem Ehre gebührt:

    Vielen herzlichen Dank an Andrea B. fürs filmen - sie hatte wirklich ein gutes Händchen dafür, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein ?

    Und ebenso vielen Dank an Gisi, die gut 30 Stunden Material gesichtet, sortiert, und zusammengeschnitten hat ?


    Der Film befindet sich in einem Galeriebereich, der nur für angemeldete Benutzer zugänglich ist, und wir schalten ausschließlich Leute frei, die wir kennen. Sollte sich jemand im Film finden, der dort trotzdem nicht aufauchen möchte, lasst es uns bitte wissen. Wir schaffen dann schnellstmöglich Abhilfe.


    Beste Grüße

    Die Omega-Administration

    Liebe Bürgerinnen und Bürger von New Caprica,


    hier die Eckdaten für unsere Cons 2020:


    TC 15 - 08.05.-10.05.2020 bei unserem Lieblingsbunker Erich in Erndtebrück

    TC 16 - 15.10.-18.10.2020 im Waldpädagogikzentrum Göttingen - Haus Rotenberg (37412 Herzberg)


    Beste Grüße

    Die Omega-Administration

    Ich habs hier neben mir liegen und lese es grade nochmal^^ In meinem Fall war es die Pflichtlektüre einer Freundin aus 'nem anderen Bundesland in Englisch, ich habe es dann mitgelesen, weil es interessant klang. Und irgendwie ist es doch ganz passend hierfür :D

    Dass sich niemand wundert:


    Wir bekommen gerade natürlich sehr viele Mails, und auch wenn wir nicht sofort antworten, wir führen bereits ausgiebig Listen mit euren ganzen Ideen. Wir werden bis zu einer Rückmeldung aber auch noch eine ganze Weile sammeln, da wir erst einmal gerne einen Überblick hätten, wem was vorschwebt.

    Der erste Text ist aus einem Textrollenspiel entstanden, das wir dann im Nachhinein passend zu einem Fließtext umgeschrieben haben. Seht uns daher die häufigen Perspektivenwechsel und ähnliches bitte nach^^ Ich kann diese Form des "Hineinfühlens" übrigens nur empfehlen.

    069.04857, New Caprica

    (rund eineinhalb Wochen nach TC 14)


    Strömender Regen hatte den Boden des provisorischen Zeltlagers aufgeweicht, und aus der ehemals grünen Wiese war ein unansehnlicher brauner Schlammplatz geworden. Es herrschte eine seltsame, angespannte Stimmung unter den rund achtzig Menschen, die man hier zusammengetrieben hatte, um sie für den Anfang besser im Blick zu haben. Obwohl die zahlreichen ehemaligen Crewmitglieder der gestrandeten Iason sich zwischen den Zelten bewegten und diversen Tätigkeiten nachgingen, herrschte beinahe Stille, nur unterbrochen von gelegentlichen, kurzen Unterhaltungen mit gesenkter Stimme. Niemand wollte Aufmerksamkeit auf sich lenken und allzu sehr auffallen, nun wo selbst dem letzten, optimistischsten Piloten und der fröhlichsten Deckhand klar geworden war, dass sie wirklich verloren hatten und das Leben sich nun in den von Omega diktierten Bahnen abspielen würde.


    Begleitet von einigen Centurios und zwei menschlichen Soldaten marschierte die neu ernannte Lieutenant Ryback erhobenen Hauptes und mit versteinerten Gesichtszügen über den Platz, zielgerichtet auf ein an dessen Stirnseite stehendes Zelt zu. Der blanke Hass, welcher der Soldatin von den Leuten entgegen gebracht wurde, die noch vor wenigen Tagen ihre Kameraden und Freunde gewesen waren, schlug ihr förmlich entgegen. Vor dem Zelt angekommen bedeutete sie den Centurios mit knappen Gesten stehen zu bleiben und in einem lockeren Kreis um die Freifläche herum Aufstellung zu nehmen. Einer der Soldaten schlug mit der flachen Hand gegen die Plane des Zelteingangs und Ryback forderte laut und weithin hörbar: "Sellars, kommen sie raus!" Im Inneren legte Kalliope das Buch zur Seite, in dem sie gerade gelesen hatte, und kam mühsam auf die Beine. Die Behandlung durch Meinhard hatte Spuren hinterlassen, mit denen sie immer noch zu kämpfen hatte. Schlimmer war aber der Verlust der Iason und aller sinnstiftenden Tätigkeiten. Sie hatte gehofft, dass die Centurios vorbei gehen und jemand anderen terrorisieren würden, aber als sie Rybacks Stimme hörte, wurde ihr kalt. „Ja, ich komme.“, rief sie hustend und schlich langsam zum Zeltausgang. Blinzelnd starrte sie ins Licht und zu der Marine. „Sir?“, fragte sie emotionslos. Ryback packte sie wortlos am Arm, zerrte sie einige Schritte vom Zelt weg und beförderte ihre ehemalige Vorgesetzte unsanft auf die Knie.


    Um die Szene herum hatte sich sehr schnell ein großer Kreis an Zuschauern gebildet, von denen nicht gerade wenige Werkzeuge wie Waffen ergriffen hatten. Die Centurios drehten sich mit mechanischem Surren zu den Menschen um, bereit, diese nötigenfalls gnadenlos zurückzutreiben. Sellars sank leise stöhnend in den Schlamm und legte ziemlich ungelenk die Arme hinter den Kopf. Die beiden Soldaten betraten derweil das Zelt und begannen, dieses gründlich zu durchwühlen. Sellars ärgerte sich augenscheinlich, dass man ihr die Schmerzen ansehen musste und lenkte ihren Blick ins Leere. Einige Kisten wurden nach draußen gebracht und dort ausgekippt, um sie einfacher durchsuchen zu können. Das angefangene Buch landete achtlos im Dreck und verschwand kurz darauf unter dem Fuß eines Centurios. Sellars seufzte leise, als sie im Augenwinkel sah, wie man das Wenige an ihrer persönlichem Habe in den Schlamm verteilte. Ihr Blick suchte nach Ryback und streifte über Skenes. Ein leises Lächeln huschte über ihr Gesicht, in der Hoffnung, dass es der Chief sehen würde. Das hier war doch nur Theater. Skenes stand nahe des Zeltes in der ersten Reihe der schweigenden Zuschauer, presste ihre Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und versuchte, ihre Faust zu entspannen. Sie sah zu, ohne das in den Schlamm getretene Buch aus den Augen zu verlieren, und versuchte gleichzeitig, so zu tun als sei Sellars einfach nur irgendwer in der Masse der ach so glücklichen Omega-Siedler.


    Ryback sah eine Weile schweigend bei der Durchsuchung zu, das Gesicht eine undurchdringliche die Maske, die früher für Terroristen und ähnliches Pack reserviert gewesen war. Sie raunzte den ehemaligen Commander schließlich an: "Wo sind Hayes und die anderen?" "Das weiß ich nicht, Sir.", Sellars schaute blinzelnd zu dem Offizier der New Caprica Security hoch und versuchte ihre Miene so gleichgültig wie möglich aussehen zu lassen. Die Marine schnaubte unwillig und setzte ein unechtes, wenig freundliches Lächeln auf. "Nein, natürlich nicht. Sie wollen mir wirklich erzählen, dass sie nichts mit den Leuten zu tun haben, die Omegas Angebot abzulehnen beschlossen haben?" Einer der Soldaten näherte sich und hielt Ryback einen Stapel Papier hin, augenscheinlich diverse private Briefe. Sie nahm das Bündel zunächst ohne hinzusehen entgegen. "Nein, Sir. Das habe ich nicht gesagt. Natürlich hatte ich bis zur Übergabe der Iason Kontakt zu meinem XO. Aber wir sind jetzt keine Soldaten der Colonial Forces mehr. Es entzieht sich meiner Kenntnis, wo sich Mr. Hayes befindet und was er macht." Kalliope wusste, dass es ein Fehler war. "Aber er hat ja schon früher Dinge ohne meine Kenntnis getan.“ Ryback holte aus und versetzte Sellars einen Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht. "Oh, was glauben sie denn, was Hayes gerade tut?"


    Ein paar Meter entfernt sog Skenes die Luft hart ein und starrte dann nach vorn. Sie hasste diese Situation und sie hasste es noch mehr, dass sie immer nur daneben stehen konnte. Vielen ging es so, der Unruhe in der hilflos starrenden Menge nach zu urteilen. Aber sie alle wussten es besser und niemand wollte in Anbetracht der nach wie vor reglos wachenden Centurios den Helden spielen.


    Sellars biss die Zähne zusammen und unterdrückte einen Schmerzenslaut, trotzdem wurde ihr kurz schwarz vor Augen, als die heftige Ausweichbewegung die verheilenden Rippen bewegte. Sie atmete hastig ein und aus und rappelte sich wieder hoch. "Sich einen schönen Platz zum zelten suchen?", sie schaute den Security-Officer trotziger an, als gut war. Aber sie war nie gut darin gewesen, die Klappe lange genug zu halten, um nicht in Schwierigkeiten zu geraten. "Ich weiß es nicht, Sir. Ich spekuliere nicht sehr gerne über die Beweggründe ehemaliger Untergebener." Skenes machte einen halben Schritt nach vorn, nur um sich sofort zu maßregeln. Nur nicht auffallen, um es noch schlimmer zu machen.


    Anstelle weiterer Schläge begann Ryback damit, demonstrativ die Briefe durchzusehen. Viele davon waren deutlich älter, ein recht neuer stach aber alleine schon wegen der Farbe des Papiers ins Auge. Sie überflog die von Herzchen und Blümchen umrahmten Zeilen. "Liebe Kal... ihr fehlt mir alle sehr.... Du natürlich besonders... hätte ich dir schon zum Eros-Day geben wollen..." las sie laut vor. Sellars wusste gar nicht, dass sie sich gerade so schnell bewegen konnte. Sie stand bereits, bevor sie einen klaren Gedanken gefasst hatte. "Ich denke, dass es reicht, Staff Sergeant.", sagte sie kühl. "Das hier hat nichts mit Captain Hayes und ihren Fragen über ihn zu tun!" Sie langte nach dem Brief in der Hand der Special Forces Soldatin, Tränen der unterdrückten Wut in den Augen. Ryback ließ, wohl von dem plötzlichen Kommandoton irritiert, erst mit etwas Verzögerung die Briefe fallen, packte dann aber ansatzlos Sellars Hand, drehte ihr mit einem harten Ruck den Arm auf den Rücken und rammte ihr ein Knie in den Bauch. "Wir sind nicht mehr auf der Iason," teilte sie dem ehemaligen Commander und insbesondere auch den Umstehenden laut mit. "Aber keine Sorge, sie sehen 'Cathy' bald wieder."


    Skenes erstarrte und beobachtete ungläubig die Szene. Frak! Es war ein Alptraum für sie, nicht eingreifen zu dürfen und dennoch hätte sie Ryback in diesem Moment am liebsten eine Faust ins Gesicht geschlagen. Abgesehen von Skenes gab es noch einige zornige Gesichter und geballte Fäuste. Irgendwo weiter hinten wurde ein metallischer Gegenstand in eine offene Hand geschlagen.


    Kalliope hörte indessen, wie jemand schrie, bis sie merkte, dass sie es selbst war und stürzte hart in den kalten Schlamm. Schmerz schwemmte jeden klaren Gedanken aus ihrem Verstand und sie starrte verschwommen auf den Boden. Sie sah, wie der Brief in den Dreck sank, das zarte Rosa mit dem Schlamm verschmolz. Nein, nicht Cathy, brüllte sie. Roberts Schwester hatte nichts, aber auch gar nichts mit der ganzen Sache zu tun. Tränen liefen über ihr Gesicht. "Bitte nicht.", murmelte sie leise zu Ryback. "Das hängt von ihnen ab", antwortete diese eisig und wandte sich ab.


    Nur durch Zufall entging sie so einem heranfliegenden Stein. Viel schneller, als irgendwer reagieren konnte, schritt einer der Centurios in die Menge und zog dem als Angreifer identifizierten Crewman die metallenen Klauen über Gesicht, Hals und Brust. Die Menge zuckte kollektiv zusammen, als der Mann zusammenbrach und die Blicke, die Ryback trafen, waren womöglich schlimmer als der Stein es hätte je sein können. Diese sah derweil mit zusammengebissenen Zähnen dabei zu, wie ihre Centurios die nun wieder sehr stumme und durch den blutigen, brutalen Tod des Angreifers schockierte Menge weiter zurückdrängte. Selbst die Marine wirkte entsetzt, denn das hatte sie nicht im Sinn gehabt, als sie die Maschinen angewiesen hatte, nur auf ihren ausdrücklichen Befehl hin zu schießen. Offenbar musste sie erheblich genauere Anweisungen geben, was eine akzeptable Reaktion auf aufbegehrende Menschen war. Auf ihre aufbegehrenden Freunde und Kameraden. Sie schluckte hart und befahl knapp die Soldaten zu sich, ehe sie ohne weitere Worte, abgeschirmt von den wieder reglosen Centurios, den Platz verließ.


    Skenes drängte sich im Chaos vor und las das Buch, den Brief und weitere Papiere auf, als wäre das irgendeine Aufgabe. Sie hielt den Blick gesenkt, um Tränen des Zorns zu verbergen. Zumindest wusste Sellars, wann sie liegen bleiben sollte. Sie hätte es ohnehin nicht wirklich auf die Füße geschafft. War das jetzt ihr Leben? Die Demütigung des Monats, damit die Crew nicht aufbegehrte? Damit sie das Knie vor Omega beugte? Sie dachte an ihre trotzigen Worte und fragte sich wie lange es dauern würde, bis sie wirklich brach. Es war keine Frage mehr des ob, sondern nur noch des wann. Entfernt nahm sie eine Bewegung war und tastete mit einer Hand nach dem Brief, bevor er von der Menge zertreten werden konnte. Octavia berührte sehr kurz die Hand Sellars' und flüsterte leise: "Ich kümmere mich darum, Sir", dann griff sie behutsam nach dem Brief. Flackernd glitt Kalliopes Blick zu Skenes und sie nickte dankbar. "Ich bin kein Sir mehr", nuschelte sie verschwommen und ließ den Kopf wieder in den kühlen Schlamm sinken. Skenes versuchte ein Lächeln, das ihr im Halse stecken blieb. "Ja, Sir", flüsterte sie beinahe trotzig und nahm den Brief an sich als wäre er ein Kleinod. Skenes wartete, bis Ryback und ihre verfluchten Centurios sich endlich abwandten, erst dann beugte sie sich vor und bot Sellars ihre Hand an. "Es ist vorbei... für den Moment, Sir. Lassen Sie mich Ihnen helfen." Kalliope griff dankbar nach der Hand. Stöhnend und qualvoll langsam kam sie wieder auf die Beine. Ihr Blick glitt zu der Leiche des Crewmann. "Oh nein, Specialist Tiernan.", murmelte sie traurig. Sie würde seinen Namen später in eines ihrer Notizhefte schreiben. Ohne den viel kleineren Chief zu fragen, stützte sie sich schwer auf sie und atmete ein paar Mal flach ein. "Ich glaube, dass ich jetzt alleine klar komme, Skenes.", ihre Stimme klang bemüht nüchtern. "Danke Ihnen." Skenes nickte und machte keine Anstalten, von der Seite ihres Commanders zu weichen. "Ich bringe Sie in Ihr Zelt, Sir. Der Doc hat heute Nachmittag für Sie Zeit."

    Liebe Bürgerinnen und Bürger von New Caprica,


    im Thread "Schöne neue Welt" wollen wir euch nach und nach ein paar Szenen aus dem Leben unter Omegas wohlwollender Aufsicht in New Caprica zur Verfügung stellen. Diese Szenen sollen, zusammen mit dem entsprechenden Leitfaden, ein Gefühl dafür vermitteln, wie sich die Lebenssituation im neuen Setting anfühlt. Die Szenen werden nicht zwingend in chronologischer Reihenfolge gepostet, achtet also jeweils etwas darauf, was die Überschrift des Beitrags dazu sagt, zu welchem Zeitpunkt die Handlung stattfindet.


    Ihr seid auch sehr herzlich dazu eingeladen, selbst entsprechende Szenen aus dem Leben eurer eigenen Charaktere zu verfassen, oder auch aus der Sicht von NSCs, die nun ebenfalls in New Caprica leben. Bitte schickt uns entsprechendes vorher per Mail an orga@twelve-colonies.de zu, oder lasst es uns als Privatnachricht hier im Forum zukommen - wir würden die Sachen gerade anfangs gerne vor einer Veröffentlichung kurz überfliegen. Ihr könnt uns auch jederzeit ansprechen, bevor ihr euch ans Tippen setzt, wenn ihr abklären wollt, ob eure Idee so passend ist. Wir sind allerdings ziemlich sicher, dass jede/r, der/die die New Caprica - Folgen der Serien gesehen hat, das "Look and Feel", das wir gern mit euch erschaffen möchten, gut treffen wird.


    Wir hoffen, dass ihr genauso viel Spaß wie wir dabei haben werdet, euch in dieses nun doch deutlich andere Leben unserer Charaktere zu stürzen - es wird hart, es wird dreckig, und alle werden schrecklich leiden. Was will man mehr? :)

    Auf jeden Fall. Das Staff Office ist ja voll eingerichtet, aber du kannst dir aussuchen, was du von unten mitnehmen willst... was übrig ist, wird dann auf andere Räume verteilt. Die Psycho-Möbel machen den Raum schon deutlich heimeliger, als die Verwaltungs-Möbel oben^^

    Wenn du oben auf die Sprechblasen klickst, hast du am unteren Rand des aufgehenden Fensterchens "Alle anzeigen", dort draufklicken, dann kommst du in die Liste. Vor den jeweiligen Nachrichten ist eine Checkbox, die anhaken. Rechts unten steht dann in einem dunkelblauen Kästchen "x Konversationen", dort "verlassen" auswählen... einen Löschen-Button habe ich tatsächlich bisher auch nicht gefunden^^

    Ich saß gegenüber der Mardet-Tür an der Wand auf dem Flur, in einem kuscheligen Haufen anderer Team Gold - Mitglieder. Hätten wir nicht eine echt absurde Menge Waffen, Granaten, Sprengstoff und sonstiger Ausrüstung an uns, wäre das eigentlich recht gemütlich^^