Rechtssystem der Zwölf Kolonien

  • Bevor es noch ausufert, verzichte ich lieber auf einen Konter. ;D


    Och, also ich kann noch! ;)



    Bis ins letzte Detail stand niemals zur Debatte...


    Wenn man z.B. meinen kurzen Abriß des politischen Systems mit deinem ursprünglichen Ansinnen vergleicht, dann könnte man bei letzterem schon ein "bis ins letzte Detail" vermuten. Aber ja, natürlich war das eine Überspitzung.



    Tja, das habe ich schon ganz anders erlebt! Es kann sich sogar dahin entwicklen, dass andere Spieler der Gruppe irgendwann die 200 Seiten besser als oder mindestens genauso gut kennen wie der Autor.


    Sicher kann das vorkommen. Aber warum überhaupt, wie Limit es ausdrückt, höhere Zugangshürden einführen, wenn es auch mit einem Minimum an Hintergrundinformationen und Anforderungen im Spiel genauso gut funktioniert?



    Zitat

    Ich jedenfalls möchte verhindern, daß man Juristen im BSG-LARP zukünftig nur noch nach ein paar Semestern Rechtswissenschaften und dem Studium eines seitenlang beschriebenen IT-Rechtssystems spielen kann.


    Das ist ein gutes Argument, das ich tatsächlich noch nicht im Blick hatte: Nachhaltigkeit.
    Unter diesem Aspekt muss ich mir wirklich die Frage stellen, ob mein Vorschlag nicht unfair ist.


    Danke. Ganz ehrlich und ohne Ironie.



    Mal ganz nebenbei bemerkt: Ich hätte nicht gedacht, dass dieser kleine Teil meines Char-Konzepts so kontrovers werden würde.


    Ach, das war doch nicht besonders kontrovers. Da gab es hier schon ganz andere Debatten, besonders mit dem Evergreen "NERFs bemalen oder nicht, und wenn ja, wie?". ;D



    Dein Argument mit der (von mir im Falle meines Konzepts veranschlagten) Exklusivität für wenige Personen, ist wirklich gut.
    Ich neige tatsächlich allmählich dazu, deinem Weg zu folgen. ;)


    Erneute danke und wieder ganz ohne Ironie.




    Das hört sich für mich schon mal nach einer guten Grundlage an. Mach' daraus zusammen mit den Infos, die Limit dir gegeben hat, einen hübschen kompakten Text ("Das Rechtssystem der Zwölf Kolonien") für diese Rubrik und stelle ihn hier vor.


    Ich habe das Gefühl, daß das was Gutes werden kann.

  • Als SL stellt mich die aktuelle Diskussion vor eine sehr gewichtige Frage: In wie weit erwartet ihr als Spieler, dass wir auf dieses Thema auf einer
    Con eingehen? Müssen wir, damit die Juristen-Spieler glücklich werden, ebenfalls Jura studieren und uns mit den Feinheiten der amerikanischen
    Prozessführung auseinandersetzen?
    Oder wird es reichen ein paar John Grisham Verfilmungen und Law&Ordner Folgen gesehen zu haben, um ein Gefühl für die cineastische Umsetzung
    zu bekommen?


    Ich hoffe, daß mein Standpunkt in dieser Frage deutlich geworden ist. ;)



    Ich hatte letzte Nacht einen Albtraum, dass Commander Reed auf Grund eines Verfahrensfehlers bei der Auslegung der Geschäftsordnung
    der Colonial Fleet abgesetzt wurde. Allerdings wurde fristgerecht Rechtsmittel eingelegt und nun warten wir auf eine Entscheidung des OVG Münster,
    während der Hängebeschluß wie ein Damoklesschwert über uns hängt und die Iason nur noch durch einen kommissarischen XO geführt wird, der die
    laufenden Geschäfte abwickeln darf, aber nicht mehr. Und die Opposition der Cylonen in der nächsten Sitzung einen Stimmenmehrheit bekommt und
    den kommissarischen Befehlshaber abwählt...jetzt kann uns nur noch ein GO-Antrag zu rechten Zeit retten und eine rechzeitige Änderung der
    Satzung...


    Oh, du hast auch mal Hochschulpolitik gemacht? ;D

  • Zitat

    Ronald D. Moore hat in seinem Blog geschrieben, dass die Basis der Rechtssprechung in den Kolonien die "Articles of Colonization" sind, diese sind
    analog zu der Verfassung der USA. Auch andere Szenen in der Serie lassen konkludent darauf schließen, dass in den Kolonien von Kobol angloamerikanisches
    Recht angewendet wurde, als das Common Law. Außerdem gelten für die Streitkräfte eigene Gesetze (Uniform Code of Military Justice).


    Ja, ist mir bekannt. Genauso wie ich auch schon den Battlestarwiki-Eintrag gelesen hatte - wobei ich den noch nicht in deutscher Fassung kannte! :)


    Zitat


    Falls wir jemals in die Verlegenheit kommen sollten (für den TC 4 steht das tatsächlich im Raum) einen Gerichtsprozess zu inszenieren, dann werden wir ein
    entsprechendes Briefing für SC und NSC rausgeben.


    Diese Zusicherung finde ich super. Das entkräftet auch meine obigen Bedenken zu OT-Absprachen im Fall eines Falls. So kann man bspw. gut auch mit allen Beteiligten kurz mal abseits Ot gehen und den Ablauf OT besprechen und dann weiter spielen.


    Zitat

    Och, also ich kann noch! Zwinkernd


    Dann bin ich ja beruhigt. ;D


    Zitat


    [...] besonders mit dem Evergreen "NERFs bemalen oder nicht, und wenn ja, wie?". Grinsend


    ;D Solche Diskussionen habe ich in einem anderen LARP Genre auch schon hinter mich gebracht. Wobei es dort auch um Softairs ging.
    Zum Waffenrecht in Bezug auf LARPP habe ich tatsächlich auch mal eine aufwendigere Recherche durchgeführt... Eigentlich sollte ich dazu mal etwas veröffentlichen. ;)


    Zitat


    Das hört sich für mich schon mal nach einer guten Grundlage an. Mach' daraus zusammen mit den Infos, die Limit dir gegeben hat, einen hübschen kompakten Text ("Das Rechtssystem der Zwölf Kolonien") für diese Rubrik und stelle ihn hier vor.


    Sehr gerne.
    Schwerpunkte also auf:
    - Gerichtssystem/verfassung
    - Rechtskreis und Rechtsquellen (common law, Articles of Colonization)
    - Ausbildung/Zulassung und Berufsstand der Juristen (in Grundzügen)
    - die Rechtslage bei ausgewählten Themen (siehe battlestarwiki)


    Wie sieht es mit den Englischen Begriffen aus? Sollen/werden diese übersetzt?
    Bsp.: Article of Colonization, Common Law


    Wie verhält es sich mit den Begriffen der Gerichte?
    Mein Vorschlag:
    - Koloniale Bezirksgerichte
    - Koloniale Berufungsgerichte [auch wenn ein Court of Appeals nicht nur Berufung, sondern vor allem auch Revisionen durchführt; eine Trennung wie in Deutschland gibt es in den USA schließlich nicht]
    - Oberster Gerichtshof der Zwölf Kolonien auf Libran



    Selbstverständlich gibt es noch weitere eigene Gerichtsbarkeiten, darunter als wohl einzige (entfernt spielrelevante):
    Die Militärgerichtsbarkeit.


    Schwierig wird es bei der Gerichtsbarkeit der einzelnen Kolonien. Hier würde ich ggf. auf eine nähere Ausarbeitung verzichten und eventuell ähnlich wie bei der Politik-Info den einzelnen Kolonien eigene und unterschiedliche Rechtskreise zuordnen. (In den USA gibt es ja durchaus auch Einflüsse aus Nicht-Common-Law-Kreisen bei den Einzelstaaten, bspw. Louisiana [wenn ich mich richtig erinnere]).







    Zitat

    Ich habe das Gefühl, daß das was Gutes werden kann.


    Danke für den Vertrauensvorschuss - ebenfalls ganz ehrlich und ohne Ironie.

    Lieutenant Charles Kronos "Orca" Durand
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    Chief Justice James Matthew Hazel
    Supreme Court of the Twelve Colonies of Kobol
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    TC HQ

    Einmal editiert, zuletzt von Ikarus ()

  • Wie sieht es mit den Englischen Begriffen aus? Sollen/werden diese übersetzt?
    Bsp.: Article of Colonization, Common Law


    Ich fände es gut, wenn alle Begriffe englisch bleiben/sind.


    Wir sagen ja auch "Der Colonel und der Councilman sind im Raptor" und nicht "Der Oberst und der Ratsherr sind im Raubvogel".

  • Zitat

    Sollen/werden diese übersetzt?


    Also nein, find eich auch besser und leichter - dann gibt es bei Appeals auch keine Ungenauigkeiten.


    Anstatt bspw. United States district court:
    Twelve Colonies District Court
    oder
    Colonial District Court


    Ich würde zu letzterem tendieren (in Anlehnung an Colonial Marines etc.)



    Zitat


    Schwierig wird es bei der Gerichtsbarkeit der einzelnen Kolonien. Hier würde ich ggf. auf eine nähere Ausarbeitung verzichten und eventuell ähnlich wie bei der Politik-Info den einzelnen Kolonien eigene und unterschiedliche Rechtskreise zuordnen. (In den USA gibt es ja durchaus auch Einflüsse aus Nicht-Common-Law-Kreisen bei den Einzelstaaten, bspw. Louisiana [wenn ich mich richtig erinnere]).


    Das trifft auf Wohlgefallen?
    Kann mich dabei ja etwas an den politschen Systemen und den unterschiedlichen Kulturen orientieren. ;D

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  • Also, ich fände es wichtig, dass die Piloten einen Strafzettel ausgestellt bekommen können, falls die ihre Viper falsch parken. Ich stell auch gerne Nalim als Marines Politesse ab.


    Haben wir dafür eine ordentliche Rechtsgrundlage?

    [br] Gunnery Sergeant J. C. "Wipeout" Taggart[br] Colonial Marine Corps[br] Battlestar Valkyrie, BSG-41


  • Abgesehen davon war ich noch nie ein Freund von US-Krimi- und Gerichtsserien und habe dementsprechend nur sehr wenig davon gesehen. Im Falle einer Simulation meinerseits hinsichtlich eines common-law Prozesses würde ich also wohl zu wenig den Klischeés der Serien standhalten, die Konsumenten der einschlägigen Serien erwarten würde. Mein Ausgangspunkt wäre vielmehr ein wissenschaftlicher.
    Ob ich dann daher eine zufriedenstellende Darstellung für alle Beteiligten bieten kann, weiß ich nicht. Vielleicht ist dann aber auch einfach mein eigener Anspruch zu hoch...


    Hi Ikarus,


    bei dieser Äußerung klingeln bei mir gerade ein paar Warnglocken. Ich halte es für einen sehr schwer umzusetzenen Ansatz, wenn du versuchst, in einerm LARP nach einer deutlich amerikanisch/klischeeorientierten Serie einen Richter zu spielen, wenn du die Klischees und die Verhaltensweisen nicht kennst.


    Ich denke nicht, dass du ohne dieses Wissen (d.h. *mindestens* 4 Staffeln JAG und NCIS unter dem Gürtel) eine überzeugende Darstellung eines Richters abliefern kannst.


    tut mir Leid, das so sagen zu müssen - aber du solltest in diesem Fall vielleicht ein anderes Spielkonzept wählen.

    [br] Gunnery Sergeant J. C. "Wipeout" Taggart[br] Colonial Marine Corps[br] Battlestar Valkyrie, BSG-41

    Einmal editiert, zuletzt von GySgt J.C. Taggart ()

  • Wo hab ich was falsch ausgefüllt? Soll ich euch vielleicht doch noch mit so viel Papier zumüllen dass ihr gar keine Chance habt mögliche Fehler zu entdecken? ;D
    Die Strafe finde ich ganz schön heftig für so ein leichtes Vergehen. Lass mal überlegen was man dem Taggy aufbrummen könnte (egal ob jetzt wg zu leichtfertig geworfenen Eiern oder einer großen Klappe gegenüber Vorgesetzten)... ;D

  • GySgt J.C. Taggart: Hast Du den gesamten weiteren Verlauf der Unterhaltung auch gelesen? (Ich frage nur, da ich dachte, dass sich dies im weiteren Gesprächsverlauf geklärt hätte. Aber dem ist wohl nicht so)
    Ich nehme an, dass du alle Beiträge gelesen hast; daher folgende Antwort:


    1. Ich werde das Konzept nicht mehr ändern, da ich inzwischen durch auch weitere Gespräche mit SL und Spielern (nicht hier im Forum zu finden) davon überzeugt bin, dass es nur sehr ausnahmsweise - wenn überhaupt zu Vehandlungen kommt und diese dann sehr kurz sind.
    Eben lediglich über die Schuld und das Strafmaß entscheidende LARP-Scheingerichte, wie sie ja Florian treffend in die Diskussion eingebracht hatte. Die Klischées der Serien sind mir aber dennoch recht gut bekannt. Vor allem aber dürfte die Rechtspraxis im Spiel kaum Relevanz haben. Mein Char ist fertig entwickelt und eingecheckt. Nebenbei bemerkt: In dem Rechtsgebiet, für das er am Gericht zuständig war, kenne ich mich zwar recht gut aus, aber das ist mit Verweis auf ersteres ziemlich egal.
    Der Charakter wird sich mehr auf Gerechtigkeit und Moral fokusieren als auf die juristische Argumentation einer Position oder eines Urteilsspruchs.


    2. Ich habe zwar nicht JAG gesehen, aber durchaus ein paar CSI-Folgen, die Serie Suits, Law & Order usw. Die Sorge sollte weniger sein, dass ich die Klischées nicht erfülle; sondern vielmehr dass diese vor lauter anderen (juristisch korrekten) Handlungen untergehen.
    Da aber wohl sowieso Punkt 1 fürs Spiel zutreffen sollte, ist das eher unwichtig. Da mir JAG auch sehr empfohlen wurde, von einigen aus dem TC-Kontext, werde ich die mir demnächst mal anschauen - auch wenn ich mich eben garantiert wegen falscher Recherche/Rechtspraxis einwenig aufregen muss. :D Aber so wird es Berufssoldaten bei BSG oder anderen Filmen/Serien ebenfalls gehen! ;)
    Allein dadurch dürfte ich Deine Bedenken hoffentlich ausräumen können.


    3. Viel wichtiger, ist mMn die Kenntnes der stereotypischen Unterschiede und das gänzlich andere Selbstverständnis von Richtern hier zu Lande und anglo-amerikanischen Richtern.



    Kurz und knapp formuliert:
    Ich glaube, dass ich zu Char-Darstellung schon sehr viel weiß.
    Um jedoch zu überprüfen, ob meine Fokusierung/Auswahl meines Wissens für das Spiel und die Vorstellungen auf die Klischées richtig sind, werde ich mir mit Vergnügen noch ein paar Serienstaffeln ansehen.

    Lieutenant Charles Kronos "Orca" Durand
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    Supreme Court of the Twelve Colonies of Kobol
    Diamond of the Galaxy
    TC Orga
    Piloten/Flugbetrieb SL
    TC HQ
  • Ja, damit kann ich doch leben. :)


    Schau auch NCIS, um ein bisschen die Ermittlungssicht für Navy und Marine Corps zu sehen. Die Serie selber ist (in Maßen) realistisch gehalten - ganz besonders was Verfahren, Prozeduren und Gerichtsbarkeiten angeht -gleiches gilt für JAG. NCIS hat einen NCIS Berater - weiß nicht, wie das bei JAG damals gelaufen ist, aber DPB ist Ex Marine und weiß schon, was er da macht.

    [br] Gunnery Sergeant J. C. "Wipeout" Taggart[br] Colonial Marine Corps[br] Battlestar Valkyrie, BSG-41

    • Offizieller Beitrag

    Ich schaue ja sehr begeistert NCIS, aber wenn das realistisch ist, dann tun mir die Amis wirklich sehr Leid... ständig Geisterschiffe mit Seuchen, von Ehefrauen ermordete Soldaten, von Terroristen und Spionen ermordete Soldaten, von Geisteskranken ermordete Soldaten, kriminelle von Mittätern ermordete Soldaten, von geisteskranken Terroristen durch sabotierte oder verseuchte Schiffe ermordete Soldaten... eigentlich frage ich mich da, warum die ihre Soldaten überhaupt noch in Kriege schicken :D


    Und was die Strafzettel angeht, nur keine Sorge. Die Viper falsch zu parken ist eine böse OWi, die wir auf jeden Fall mit aller gebotenen Härte verfolgen werden.


    Davon abgesehen bin ich sicher, dass Ikarus seinen Charakter problemlos darstellen kann, auch ohne vorher noch zig US-Serien gesehen zu haben. Das halte ich für genauso sinnlos, wie ein komplettes Rechtssystem auszuarbeiten... Aber ich bin grade eh viel zu schreibfaul, um unsere ganzen Gespräche nur in Ansätzen hier wiederzugeben^^

  • Im großen und ganzen hat es Florian schon in Kurzform gesagt:


    Politik und gerade Politikspiel dreht sich in erster Linie nicht darum, was "rechtens" ist, sondern um Meinungen, die oftmals alle "rechtens" sind. Eine Opposition, die sich allein oder in erster Linie darauf konzentriert, ob etwas "rechtens" ist, könnte, so viel Fairneß und Transparenz möchte ich schon jetzt walten lassen, sehr schnell ins Leere laufen. Was dann für alle Beteiligten nicht besonders schön wäre.



    Christian: Politisches Spiel, das sich um Legitimationsfragen dreht, kann ich nicht empfehlen. Ich bevorzuge ein solches, das sich um Inhalte, Ideologien, Ethik und Moral dreht.


    Ich selbst war anfangs (vgl. Beiträge oben) ebenfalls auf dem Irrweg ein Rechtssystem für das Spiel entwickeln zu wollen. Bin allerdings längst davon abgekommen.
    Die Gründe dafür sind zahlreich.


    Ich vermute jedoch, dass ihr (Christian und Amy Watson) in Wahrheit sowieso nicht auf der Suche danach seit.


    JA, eine Verfassung als klarer Rahmen für die politische Arbeit halte ich für gut und wichtig. Bei Gesetzen jedoch wird es SEHR schwierig. Als juristischer Laie ist es nicht möglich, Gesetze richtig und vollständig zu verstehen. Man scheint vllt. den Gesetzestext verstanden zu haben, es müssen jedoch zahlreiche weitere Dinge immer mitgedacht und gewusst werden. Hinzu kommt in Bezug auf das Politikspiel: Die staatliche Gewalt hat (egal ob in den USA oder in der BRD) einen weitreichenden Einschätzungsspielraum, d.h. ihre Handlungen sind frei und werden nur von einem weiten Rahmen begrenzt.
    Für das Politikspiel ist daher im Regelfal ein Wettstreit der Argumente um die beste Lösung vorhanden. Man siehe sich nur die Parteiprogramme an.
    Darin sind alle Dinge i.d.R. rechtmäßig.


    Die staatliche Gewalt handelt eher selten rechtswidrig, was bei einer Verletzung der Verfassung vorliegt. Hierzu wird es im Spiel ein Rechtsverfahren geben.
    Aber auch hier ist in der realen Welt nicht immer von vorneherein alles klar und eindeutig, im Gegenteil!


    In der Rechtswissenschaft gibt es zahlreiche Meinungen,welche sich genauso wie die Auslegung von Gesetzen jederzeit ändern können. So auch die Rechtsprechung.


    Die Legitimation von Florian als Präsident ist meinem Verständnis nach gegeben. Jedenfalls 7 Monate bis zum Ende der regulären Amtzeit von Adar. Darin stimmen alle überein.
    Ein Politikspiel sollte daher mMn mehrheitlich um Inhalte geführt werden. Nur selten kann man auch rechtlich argumentieren, bspw.: "Der Einsatz der Marines bei der Durchsuchung der Büroräume der Zeitung "Flottenbote" war verfassungswidrig, weil die Pressefreiheit verletzt wurde." o.ä.



    Hier nun im Einzelnen:


    @Hazel: Da wir uns jetzt einem politischen Spiel nähern, in dem das Konfliktspiel gewünscht ist wird es notwendig sein, Grundlagen zu schaffen die für alle klar und ersichtlich sind um ein erhöhtes Frustlevel bei den Spielern zu verhindern.
    Soll heißen, wenn die Opposition die Regierung angreift und den Handlungsumfang bzw die Legitimation des Präsidenten anzweifelt sollte sie das mit Fakten tun können. Ansonsten hielten sich vielleicht beide Spielerlager für im Recht und die SIM trifft eine Entscheidung, die zu Frust auf einer Seite führt. Beispiel: Die Opposition sagt, die Verordnung führt zu weit und das dürfen sie so nicht beschließen. Der Präsident hält dagegen, das dürfe er sehr wohl. Beide Parteien haben ihr Rechtsverständnis jeweils für sich definiert und sich vielleicht auch persönlich darin bestärkt. Nun trifft die SIM eine Entscheidung, ich würde darauf wetten, dass es zu Frust auf einer Weite führen wird.
    Politik ist im wahren Leben schon sehr anstrengend und oft frustrierend, dort habe ich aber Gesetze an denen ich mich langhangeln kann, habe ich diese nicht wird es schwieriger. Dann bringt der eine vielleicht sein deutsche Verständnis ein und der andere das amerikanische (oder das was er dafür hält) und prompt hast du einen OT-Konflikt.


    Natürlich darf die Legitimation angezweifelt werden, allerdings ist diese nach der Verfassung (welche nach Genehmigung von der SIM veröffentlicht wird) gegeben.
    Handlungen dürften auch im Regelfall von der Enschatzüngsprärogative/spielraum der Regierung gedeckt sein.
    Dennoch steht eine Überprüfung anhand der Verfassung in einem Gerichtsverfahren jederzeit offen.


    Ferner kann man natürlich auch verfassungsfeindlich sein und die Verfassung ablehnen, aber ich denke mal, dass das keiner im Sinn hat.


    Insgesamt glaube ich nicht, dass es mehr Rechtsquellen benötigt als die Verfassung für Ausnahmefälle.
    UND vor allem dürfte im mehrheitlihen Regelfall nur eine Auseinandersetzung um Inhalte, nicht um Rechtsfragen, stattfinden.


    Zitat


    Wieso ist das für meinen Charakter notwendig? Der gute Mithran möchte die Situation vielleicht verstehen und nach seinem Rechtsverständnis handeln. Zum Beispiel ist der von Lars angesprochen Fakt da sehr wichtig, schwörte er seinen Eid auf die Verfassung oder auf den Präsidenten, dass führt jeweils zu zwei völlig unterschiednen Entscheidungen.


    Es gibt hierzu zwar keine höchstrichterliche Entscheidung, aber nach Arthur R. Miller (Prof. an der NYU, vormals Havard) ist dies jedoch falsch.
    Ein Eid auf die Verfassung oder auf den Präsidenten macht keinen Unterschied. Denn letzterer wäre nur ein Schwur auf das Amt, nicht auf die Person des Inhabers.
    Darüber hinaus ergeben sich keine rechtlichen Bindungsunterschiede! Ein Laie mag sich zwar am Wortlaut festklammern und nach Hollywood-Prägung davon ausgehen, es sei allein de Präsidenten Gehorsam über allezeit und überhaupt geschuldet, aber die Bedeutung ist eine andere. Es geht lediglich darum, dass der Eid entweder auf die Verfassung oder auf ein verfassungskonform ausgeführtes Präsidialamt erfolgt, welcher wiederum dadurch zur Rückbindung an die Verfassung führt. [Extreme Kurzfassung]


    Zitat


    Warum unterscheidet sich BSG in diesem Fall von anderen Settings? In anderen Systemen/Setting wird so eine Ebene oft nicht bespielt und sofern es doch passiert gibt es des Öfteren Brüche in den Spielergruppen. Wenn ich umherreise und dort ein Gesetz treffe was mir nicht gefällt ärgere ich mich halt eine Con lang. Außerdem sind die Hintergründe dort selten so dicht und vom Konfliktspiel durchzogen, wie wir das hier erreichen wollen.


    Das stelle ich nicht in Abrede, aber aus den oben genannten Gründen sind weitreichende Rechtsquellen obsolet.
    Kommt es bspw. zu einer konkreten Rechtsfrage, so kann diese beantwortet werden. (bspw.: Auf wen wird der Eid geschworen?)
    Präventiv jedoch alles zu regeln oder ganze Gesetzeswerke zu übernehmen und eine komplette Rechtsordnung zu erschaffen macht mMn keinen Sinn. Dazu fehlt es infolge OT-Skills an der Darstellbarkeit. (Selbst mit einem bar exam dürfte das schwer werden.)




    Ich hatte gestern genau den gleichen Gedanken: Kann ich die Verfassung irgendwie nachlesen?


    Sobald die SIM sie freigibt, ist das möglich. Im Grunde ist es die US-Verfassung mit diversen kleineren Anpassungen. Aber selbst hier ist ein Lesegenuß unter Vorbehalt zu sehen, denn man muss sich noch fiktive Präzidenzurteile des TCSC dazu denken sowie die juristische Methodik und das juristische Hintergrundwissen nicht vergessen.
    Dennoch halte ich es bspw. für gut möglich, ein schönes Verfahren um eine kontroverse Aktion der Regierung zu spielen. Dazu kann man sich anhand einer konkreten Sache vorher auf gewisse Grundlagen verständigen, um das ganze auf einer gemeinsamen Basis durchzuführen.


    Geht es jedoch um politische Themen, so kann ich nur nochmals betonen:
    Politik besteht aus Inhalten, nicht aus Systemfragen.





    Fazit:
    1. Es wird eine Verfassung geben anhand derer man in einem gespielten Rechtsverfahren "Constitutional Review Action" Akte der öffentlichen Gewalt auf ihre Verfassungsmäßigkeit überprüfen lassen kann.
    2. Der Wettstreit von Regierung und Opposition besteht weit überwiegend aus Inhalten und Ideen, wie etwas gemacht werden soll.
    3. Einzelnen Rechtskundefragen, wie etwas vor dem Angriff der Cylonen in dne Kolonien war, kann man bei Bedarf mit der SIM klären.



    EDIT:
    Da es sich um ein komplexes Thema handelt, stehe ich auch zu einer TS Sitzung oder einem Telefonat zur Verfügung, falls es weitere Fragen gibt.

    Lieutenant Charles Kronos "Orca" Durand
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  • Übermüdeter Einwurf meinerseits, ohne das obrige ganz gelesen zu haben:
    "Rechtsverständnis" dürfte von Kolonie zu Kolonie unterschiedlich sein, auch wenn es ein umfassendes und alle Kolonien übergreifendes Werk gibt.
    Es gibt eigentlich fast immer Rechtspluralismus (schlichtet man einen Landstreit vor einem kolonialen Gericht oder bemüht man lieber einen lokalen Streitschlichter, der evtl. einer koloniespezifischen Tradition entstammt?) und mit Sicherheit auch unterschiedliche Gesetzgebung zu gewissen Kleinigkeiten (z.B. keine Abtreibungen auf Gemenon).
    Auch wenn es gewisse Sachen faktisch als Gesetz gäbe (keine Kinderhochzeiten), so könnte es doch aber sein, dass isolierte Gruppen das unter der Hand mit dem Wissen von lokalen Autoritäten fortführen, usw. usw.


    Siehe hierzu auch: Die Sonderregelung der aerilonischen Polizisten, die auch Folter anwenden dürfen. Deren Verständnis zu Rechten der Polizei(arbeit) dürfte ein ganz anderes sein als das der Capricaner.. zumindest in gewissen Bereichen.

  • Hier mal der Eid der US Armee:


    Ich, [Name der zu vereidigenden Person], schwöre feierlich [alternativ: versichere], dass ich die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika gegen alle Feinde schützen und verteidigen werde, ob fremd oder heimisch; dass ich zu derselben wahre Treue und Loyalität bewahren werde;


    der zweite Teil:


    und dass ich den Befehlen des Präsidenten der Vereinigten Staaten sowie der mir nach dem Uniform Code of Military Justice [Anm.: englische Bezeichnung für das amerikanische Wehrrecht] übergeordneten Offiziere Folge leisten werde, so wahr mir Gott helfe.


    Zehntes Buch des Bundesrechts der Vereinigten Staaten


    Für Militärspieler kann ja folgende Situation auftreten: Der rechtmäßige Präsident wir zum unrechtmäßigen und gibt verfassungsfeindliche Befehle. Habe ich als Soldat einen Eid nur auf den Präsidenten abgelegt wird es schwer, dann bin ich schon fast zum blinden gehorsam Verpflichtet. (Haben wir in unserer deutschen Geschichte ja leider erlebt.)


    Wenn wir uns aber in diesen Fragen an dem US System halten, lege ich in erster Linie meinen Eid auf die Verfassung ab und schwöre diese zu schützen. Erst dann kommt der Präsident. Für mich als Spieler ist diese Frage sehr wichtig.

    <br />Lt. Tom Jackson<br />Colonial Marine Corps<br />Fast Response Team
  • In der deutschen Geschichte erfolgte ein Schwur auf die Person, nicht auf das Amt. Hierbei ist die Bedeutung, nicht der Wortlaut relevant. ;)


    Anonsten eben wie bereits geschrieben:

    Zitat
    Zitat

    Wieso ist das für meinen Charakter notwendig? Der gute Mithran möchte die Situation vielleicht verstehen und nach seinem Rechtsverständnis handeln. Zum Beispiel ist der von Lars angesprochen Fakt da sehr wichtig, schwörte er seinen Eid auf die Verfassung oder auf den Präsidenten, dass führt jeweils zu zwei völlig unterschiednen Entscheidungen.


    Es gibt hierzu zwar keine höchstrichterliche Entscheidung, aber nach Arthur R. Miller (Prof. an der NYU, vormals Havard) ist dies jedoch falsch.
    Ein Eid auf die Verfassung oder auf den Präsidenten macht keinen Unterschied. Denn letzterer wäre nur ein Schwur auf das Amt, nicht auf die Person des Inhabers.
    Darüber hinaus ergeben sich keine rechtlichen Bindungsunterschiede! Ein Laie mag sich zwar am Wortlaut festklammern und nach Hollywood-Prägung davon ausgehen, es sei allein de Präsidenten Gehorsam über allezeit und überhaupt geschuldet, aber die Bedeutung ist eine andere. Es geht lediglich darum, dass der Eid entweder auf die Verfassung oder auf ein verfassungskonform ausgeführtes Präsidialamt erfolgt, welcher wiederum dadurch zur Rückbindung an die Verfassung führt. [Extreme Kurzfassung]

    Lieutenant Charles Kronos "Orca" Durand
    Commander Air Group
    CFD Iason
    Chief Justice James Matthew Hazel
    Supreme Court of the Twelve Colonies of Kobol
    Diamond of the Galaxy
    TC Orga
    Piloten/Flugbetrieb SL
    TC HQ
  • Hallo,
    (Anmerkung: Ist mein erstes TC, also entschuldigt bitte eventuelle Fehler).


    Was mir aufgefallen ist: Momentan ist die Regierung nicht fähig Gesetze zu erlassen, da dafür laut Verfassung ein Parlament gebraucht wird. Es ist für mich klar, dass kein ordentliches Peoples Council zusammentreten kann, da von jeder Kolonie mindestens zwanzig Abgeordnete vertreten sein müssen(was wohl allein von der reinen Zahl nicht klappen dürfte), die dann den Zwölferrat wählen (in etwa ein Kabinett).
    -> D.h. momentan ist es der Regierung/dem Präsidenten gesetzlich verwehrt Gesetze zu erlasse.
    In den USA gibt es zwar Präsidialverfügungen, die jedoch keinen Gesetzesrang haben und vom Senat (?) gekippt werden könnte. Daraus folgt für mich, dass die koloniale Regierung momentan bestenfalls mit Notstandsverordnungen operiert, die aber nicht vom Parlament gekippt werden können (weil es keins gibt).


    Gleichzeitig kann eine Opposition nicht mal die Verfassung ändern, da dafür eine Zwei-Drittel-Mehrheit gebraucht wird. Von einem Council, dass verfassungsgemäß nicht beschlussfähig ist.


    Funfact: Die von der SIM geforderte Verbannung aller Waffen an Bord des Casinoschiffes wäre u.U. Grund für eine Verfassungsbeschwerde, da dadurch das Recht Waffen zu tragen eingeschränkt wird -> verfassungswidrig (?).